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Februar 02, 2020 5 min lesen.
Wusstest du, dass besonders in günstigen Beauty-Produkten meist Plastik steckt? In den winzig klein aufgedruckten Inhaltsstoff-Listen finden wir nur mit Lupe und Suchmaschine heraus, was die ganzen Fachbegriffe letztlich meinen: lösliche Kunststoffe, Mikroplastik und erdölbasierte Tenside, die die Eigenschaften von Cremes, Seifen und Deos verbessern sollen. Mittlerweile ist bewiesen, dass Plastik es aus Nahrung und Kosmetika bis in unser Blut schafft. Erschreckend, nicht wahr?
Eine Studie des WWF hat nachgewiesen, dass bei fast allen Kindern und Jugendlichen Plastik im Blut nachweisbar ist. Durchschnittlich nehmen wir pro Woche etwa fünf Gramm Plastik über die Nahrung, die Atemluft, die Kleidung, Möbel und Einrichtungsgegenstände und über Pflegeprodukte auf. Zum Vergleich: Das ist in etwa die Menge Plastik aus einem Kugelschreiber oder einer Kreditkarte. Diese Plastikaufnahme können wir nicht verhindern, denn Plastik umgibt uns in der Natur als sich zersetzender Müll und gelangt von dort in Nahrungsmittel – selbst dann, wenn wir nur Bioprodukte zu uns nehmen und zertifizierte Naturkosmetik verwenden. Was also sollen wir nun tun?
In der Natur baut sich Plastik nicht ab, wie eine Kartoffelschale es tut. Plastik besteht aus Erdöl und enthält daneben noch zahlreiche andere Chemikalien, die die Produkteigenschaften verändern. In allen Kunststoffprodukten müssen Weichmacher beigemischt sein, damit das Plastik nicht porös ist und einfach zerbröselt. Leider ist Erdöl, der Grundstoff aus dem Plastik besteht, nicht so einfach abbaubar, denn zersetzende Tiere oder Pilze können es nicht als Nahrungsgrundlage nutzen. Plastik verharrt also in der Natur und verwittert im Lauf der Jahre zu immer kleineren Teilen, die dann von Wind oder Regen in den Boden und in Flüsse und Meere gelangen. Im Anschluss nehmen Tiere die Plastikteilchen auf. Oft verwechseln sie die Plastikpartikel mit Nahrung und fressen sie. Aus den Mägen von verendeten Walen, Delfinen und anderen Meerestieren haben Forscher bereits große Mengen an Plastikmüll herausgeholt.
All dies ist erschreckend und gefährdet das Ökosystem, in dem die Tiere leben. Dabei ist es so einfach, auf einen großen Teil des Plastiks zu verzichten – sofern man sich bewusst wird, dass ein immens großer Anteil des weltweit produzierten Plastiks Einwegverpackungen sind. Wir können die Plastikflut also nur eindämmen, indem wir weniger Plastik verwenden und in die Natur gelangen lassen. Auch Kunststoff, der in der Müllverbrennung endet, ist schädlich für die Umwelt, denn hierbei entsteht das Klimagas CO2.
Das beste Plastik ist das, welches gar nicht erst produziert wird. Getreu diesem Motto sollte auch dein Kosmetik-Arsenal aufgebaut sein. Pflegeprodukte wie Cremes, Peelings und Duschgels enthalten oft lösliche Kunststoffe oder Mikroplastik-Kügelchen. Falls du dich bereits einmal mit den komplizierten Codes und Bezeichnungen auf einer Inhaltsstoffliste befasst hast, weißt du, dass eine gewöhnliche Hautcreme sehr viele Stoffe beinhaltet. Die meisten davon lassen sich nicht einmal aussprechen, geschweige denn verstehen, was ihren Nutzen betrifft.
Die Lösung für das Dilemma ist eigentlich ganz einfach: Wer sich nicht mit der Verschleierungstaktik konventioneller Hersteller von Kosmetika und Pflegeprodukten herumärgern möchte, der verwendet im ersten Schritt keine konventionellen Produkte mehr. In biozertifizierten Produkten dürfen keine erdölbasierten Stoffe enthalten sein. So ist der Inhalt der Tiegel, Tuben und Flaschen wenigstens plastikfrei. Die Verpackungen und Behälter aber enthalten leider immer noch allzu häufig Plastik. Den Überblick behältst du auch durch Apps wie Codecheck oder Toxfox, die wir in einem . Auch Hygieneprodukte enthalten so viel Plastik, dass man es kaum glauben mag: Monatshygiene steckt voller Superabsorber, damit keine Flüssigkeit auslaufen kann, sondern sie sich in Gel verwandelt. Toilettenpapier ist in Plastik verpackt. Zahnbürsten, Zahnseide, Wattestäbchen, feuchte Abschminktücher, Schwämme … All das enthält Kunststoff. Da fragst du dich bestimmt: Geht das nicht auch ohne?
Ja, es gibt gute und erprobte Alternativen für den Plastikwahnsinn im Bad. Dafür musst du noch nicht einmal zwingend tief in die Tasche greifen, denn oft werden Einwegprodukte durch wiederverwendbare Artikel ausgetauscht, die du nur einmal zahlen musst, dafür aber jahrelang verwenden kann. Für fast jedes Produkt, das auch in einem „konventionellen“ Bad steht, gibt es eine plastikfreie Lösung, manchmal geht es auch einfach ohne dieses Produkt.
Zahnbürsten sind in den allermeisten Fällen aus Kunststoff – Borsten inklusive. Nylonborsten sind bisher die hygienischste Variante für die Zahnreinigung und werden daher von Zahnärzten empfohlen. Zwar gibt es auch Zahnbürsten mit Borsten aus Bambusviskose, aber natürlich sollte die Zahngesundheit an erster Stelle stehen. Beim Stiel jedoch lässt sich getrost der schnell nachwachsende Bambus verwenden. So wird ein Großteil des Plastiks vermieden. Aber bei der Zahnpasta wird es schon schwieriger: Zahnpasta in Tabform oder als Pulver vermeidet die Plastiktube und wird auch unverpackt angeboten. Manche Zahnpasten sind auch in einer Metalltube abgefüllt, was zwar eine plastikfreie Verpackung, jedoch auch nicht besonders gut für die Umwelt ist. Wer besonders experimentierfreudig ist, kann sich seine Zahnpasta mithilfe einer guten Anleitung auch selber machen.
Haut und Haare zu pflegen war schon immer wichtig für Menschen. Allerdings nutzten sie früher dazu Produkte, die sich bereits im Haushalt befanden. Das wird gerade als Trend wiederentdeckt. Zu natürlichen Abschminkmitteln aus der Küche und zu selbstgemachter Hautpflege haben wir bereits ausführliche Artikel für dich im Blog von pandoo zusammengestellt. Für die Haut tut es auch ein ganz normales Speiseöl, wie etwa ein Olivenöl aus der Glasflasche. Dieses kannst du zum Beispiel mit Ringelblumen-Blütenblättern zu einem Ringelblumenöl ansetzen oder auch mit Lavendel verfeinern. Wichtig ist hier, dass das Öl auf die nasse Haut direkt nach dem Duschen aufgetragen wird. So transportiert das Öl auch Feuchtigkeit mit in die Haut und sie trocknet nicht aus.
Beim Haarewaschen scheiden sich die Geister: Die einen finden das Waschen mit Wascherde toll, andere favorisieren gleich die No-Poo-Methode, bei der die Haare nur mit Wasser ausgewaschen werden. Haarseifen verursachen bei manchen Anwendern seifiges Haar, selbst wenn eine saure Rinse zum Einsatz kommt. Ohne viel Verpackung und mit derselben Wirkung kommt dagegen das feste Shampoo aus. Bei Naturkosmetik bestehen die enthaltenen Tenside auch nicht aus Erdöl, sondern aus pflanzlichen Fetten und Zuckern. Dadurch sind sie biologisch abbaubar. Die Anwendung ist ähnlich wie beim flüssigen Shampoo, aber du benötigst etwas mehr Wasser. Duschgel ersetzt du ganz leicht durch eine natürliche Seife. Auch bei Deo gibt es mittlerweile viele Alternativen, die auch plastikfrei verpackt sind.
Plastik zu vermeiden und Kosmetik scheinen sich zunächst auszuschließen, denn Kosmetika sind fast immer in Plastik verpackt. Hier wird es tatsächlich etwas schwieriger, aber spezielle Anbieter plastikfreier Produkte bieten auch hier eine gute Auswahl an Lidschatten, Wimperntusche und anderen Kosmetika.
Plastikfreie Körperpflege ist mit wiederverwendbaren Abschminkpads, Wattestäbchen aus Bambus oder unverpacktem Toilettenpapier problemlos umsetzbar. Bei der Monatshygiene sind waschbare Binden aus Baumwolle oder Hanffaser eine gute Möglichkeit. Zusätzlich dazu vermeidet eine Menstruationstasse Plastikmüll, auch wenn sie selbst aus medizinischem Silikon gefertigt ist. Sie lässt sich bis zu zehn Jahre verwenden und spart damit eine sehr beachtliche Menge Wegwerfartikel ein. Schau dich einfach hier auf pandoo um, dann entdeckst du viele Alternativen für Produkte mit Plastik!
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Der Herbst lädt zu Gemütlichkeit ein, und das geht auch nachhaltig. Mit natürlichen Materialien wie Bambusdecken, wiederverwendbaren Kerzen und umweltfreundlicher Hautpflege lässt sich die kalte Jahreszeit umweltschonend gestalten. Kleine Veränderungen in der täglichen Routine können viel bewirken – für dein Wohlbefinden und die Umwelt.
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