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November 03, 2020 4 min lesen.
In unserem ersten Blogartikel zum Thema Nachhaltige Mode ging es darum, wie du nachhaltige Entscheidungen für deinen Kleiderschrank treffen kannst und worauf du hierfür achten musst. Im zweiten Teil dann haben wir uns der Frage gewidmet, was du tun kannst, um deiner Kleidung zu einem längeren Leben zu verhelfen und welche Pflege hierfür notwendig ist. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns der Second Hand Mode und der Frage, ob Dinge eigentlich immer neu sein müssen, widmen. Solche und weitere Fragen beantworten wir dir in diesem Blogbeitrag.
Mal eben in die City und eine Kleinigkeit kaufen ist bei den meisten Menschen heutzutage Normalität geworden. Obwohl man eigentlich gar nichts braucht, bummelt man so durch die Geschäfte und wo etwas gefällt, wird es spontan gekauft. Doch muss alles neue immer wirklich neu sein? Second Hand Shopping ist ein lang verbreitetes Konzept, dass sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Damit gemeint ist der Weiterverkauf gebrauchter Gegenstände – unter anderem gebrauchte Kleidung – zu meist niedrigeren Preisen. Mit dieser Idee wird versucht der heutigen Fast Fashion Mode entgegenzuwirken und ein verantwortungsvolleres Konsumverhalten zu etablieren. Fast Fashion kennzeichnet sich durch immer mehr billig hergestellte und verkaufte Kleidung, wodurch dem Kunden häufiger neue Kleidung angeboten werden kann. In den 1980er Jahren entstand diese Form von verschwenderischer Mode, als sich der Austausch von Information und Ware beschleunigte. Immer schnellere Veränderungen forderten eine kürzere Reaktionszeit der Modebranche.
Diese Fast Fashion Bewegung nimmt erschreckende Ausmaße an und birgt auch in vielerlei Hinsicht Nachteile für unser Ökosystem. Umso wichtiger ist es, dass mehr Menschen wieder zu einem verantwortungsvollen Konsum zurückkehren und ihr Konsumverhalten bewusst überdenken. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Läden, die ausschließlich fair hergestellte Bio-Kleidung anbieten. Auch große Handelshäuser bieten mittlerweile zunehmend faire Modemarken an. Ob es sich bei der Kleidung um faire und ökologisch hergestellte Textilien handelt, erkennst du an den entsprechenden Siegeln. Verlässliche Siegel sind Made in Green, GOTS und IVN Best. Weitere Siegel setzen ihren Fokus auf unterschiedliche Faktoren wie beispielsweise die Ökologie (der blaue Engel, Bluedesign, Cradle to cradle, EU-Ecolabel) oder die Schadstoffrückstände beim Endprodukt (Oeko-Tex Standard 100).
Das Wegwerfen von materiellen (und sogar immateriellen) Dingen ist ein ganz alltäglicher Prozess in der heutigen Gesellschaft geworden. Auch gebrauchsfähige und neuwertige Produkte wandern auf den Müll, weil der Markt in Windeseile ein neue, besseres Produkt anwirbt, das das gerade erst Gekaufte, Alte schon wieder ersetzen soll. Diese Verhaltensweisen sind das Ergebnis eines langjährigen Prozesses, der innerhalb von anderthalb Jahrhunderten entstanden ist und seinen Ursprung in den USA findet. Anfangs wurde Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Windeln und Papiertaschentücher erste Wegwerfprodukte, doch bald folgte eine Vielzahl weiterer Artikel wie Pappbecher, Plastikgeschirr, Rasierklingen, Getränkedosen und vieles mehr.
Eine weitere Möglichkeit, diesem Konsumverhalten entgegenzuwirken, ist ein minimalistischer Lebensstil. Minimalismus versteht sich als eine Art Gegenbewegung zu Konsumwahn und Materialismus. So kann ein solcher Lebensstil die Lösung für materielle Belastung sein, unter der viele Menschen bewusst oder unbewusst leiden. Weniger Besitz bedeutet gleichermaßen werden Dinge, um die man sich kümmern muss. Es hat sogar Vorteile: man hat mehr Zeit, Platz und Geld. Und letztendlich sind dies die Dinge, die glücklich machen.
Minimalismus bedeutet nicht, dass du dich von deinen liebsten Kleidungsstücken trennen musst. Damit gemeint ist lediglich, dass du das was du hast bewusst im Blick behältst und Teile, die du nicht brauchst, aussortierst. Um diese aussortierte Kleidung loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst sie auf Flohmärkten verkaufen, online bei Kleiderkreisel oder Ebay-Kleinanzeigen. Eine andere Möglichkeit ist es, Kleidungsstücke zu verschenken. Probiere es doch mal aus und du wirst sehen, wie erleichternd es sein kann!
Das Einkaufen von gebrauchter Vintage Kleidung ist heutzutage in nahezu jeder Stadt möglich. Zum einen bieten sich die Second Hand Läden selbst an, die gebrauchte Waren, unter anderem Vintage Kleidung, verkaufen. Der Vorteil an den Läden ist es, dass die Kleidung in der Regel unverpackt kommt, da weder eine neue Verpackung hergestellt werden muss noch durch die erneute Nutzung Müll anfällt. Indem du aus zweiter Hand kaufst, trägst du automatisch zur Abfallvermeidung bei.
Eine andere Möglichkeit ist das Einkaufen gebrauchter Kleidung auf einem Flohmarkt. Auch diese gibt in jeder Stadt, wobei Privatleute gebrauchte Gegenstände, unter anderem Textilien, zum Verkauf anbieten.
Solche Flohmärkte existieren seit längerer Zeit auch schon im Internet. Unterschiedliche Portale wie Ebay, Kleiderkreisel oder Mädchenflohmarkt bieten eine App an, bei der Privatpersonen ihre aussortierten Kleidungsstücke an private Nutzer weiterverkaufen können. Es muss sogar nicht verkauft und gekauft werden, es besteht auch die Möglichkeit, Kleidung zu verschenken oder zu tauschen. Die Hauptsache ist, dass die Textilien weiterhin genutzt werden können.
Bummeln über Flohmärkte oder das Durchstöbern von Second Hand Läden entschleunigen den stressigen Alltag. Für einen Moment vergisst man die Zeit und fühlt sich zurückversetzt in Erinnerungen auf Grund der teilweise alten, schrulligen Sachen, die teilweise verkauft werden. Auch ermöglicht ein Besuch solcher Orte tolle Begegnungen mit Menschen, die Geschichten zu erzählen haben zu Kleidungsstücken, die sie verkaufen und zu Erinnerungen, die sie mit diesen verbinden.
Wir haben fünf Tipps für dich vorbereitet, wie du schöne Kleidungsstücke aus zweiter Hand finden kannst und das Shopping Erlebnis auf jeden Fall ein Erfolg wird:
Natürlich ist die nachhaltigste aller Lösungen die, generell möglichst wenig neu zu kaufen und das was da ist länger zu tragen. Aber ein Kauf in einem Second Hand Laden oder auf einem Flohmarkt ist immer eine bessere Idee als der Kauf in einem preiswerten Modehaus. Auf unserem pandoo-Blog und anderen Internetseiten findest du unzählige hilfreiche Beiträge, die sich mit nachhaltiger Mode befassen und auch regionale Tipps geben. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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