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Fair Fashion – Alles was du wissen musst, um nachhaltige Entscheidungen für deinen Kleiderschrank zu treffen

August 20, 2020 7 min lesen.

Fair Fashion – Alles was du wissen musst, um nachhaltige Entscheidungen für deinen Kleiderschrank zu treffen

Die Modeindustrie ist der zweitgrößte Umweltverschmutzer überhaupt und gerät immer wieder in Kritik wegen Themen wie sozialer Ungleichheiten sowie ein übermäßiger Konsum von Ressourcen und Emissionen. Wir Deutschen kaufen durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr und tragen nur 40% der Kleidung in unserem Schrank. Außerdem tragen wir unsere Kleidung nur noch halb so lange wie noch im Jahr 2000. Nach 3 Jahren landet unsere Kleidung im Müll. All das ist möglich, da große Fast Fashion Unternehmen die Preise immer weiter runter treiben und angesagte Trends immer kürzer gehen. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen wie du nachhaltige Entscheidungen treffen kannst für deinen Kleiderschrank ohne direkt auf alles verzichten zu müssen. 

In der Produktionskette von Kleidung werden viele umweltschädliche Prozesse durchlaufen, dazu kommt die oftmals sozial ungerechte, sowie arbeitsrechtlich fragwürdige Produktion in Entwicklungsländern und der Rohstoffverbrauch und die langen Transportwege. Der Endkunde, welcher in Fast Fashion Geschäften einkauft, ist sich dieser Tatsache dabei meistens gar nicht so bewusst. Um ein Zeichen gegen Fast Fashion zu setzen, entstehen immer mehr sogenannte Slow Fashion Marken, welche auf einen nachhaltigen und fairen Produktionsprozess achten. Viele Marken zeigen, dass nachhaltige Mode nicht direkt „Öko“ aussehen muss und man durch eine hohe Qualität auch viel länger etwas von seinen Kleidungsstücken hat.

Auch wenn es am Anfang etwas viel erscheinen kann zu verstehen, was nachhaltig ist und was nicht, und viele Firmen nicht sehr transparent mit ihrer Lieferkette umgehen, lohnt es sich trotzdem sich ein bisschen mit den Materialien und Stoffen auseinander zu setzen. Wie fast immer bei dem Thema Nachhaltigkeit ist es auch bei Mode am wichtigsten, Entscheidungen bewusst zu treffen und den Status Quo zu hinterfragen. Du sollst auf keinen Fall direkt auf alles verzichten müssen und auch ein Capsule Wardrobe ist nicht für jeden etwas. Aber wenn du dich ein bisschen mit dem Thema beschäftigst und hinterfragst, kannst du viele kleine und nachhaltige Entscheidungen treffen. Mit ein paar Informationen und Tipps zu dem Thema möchten wir dir dabei weiter helfen in deinem Kleiderschrank nachhaltiger zu werden.

Und glaube uns, wenn du dich ein bisschen mit einem bestimmten Kleidungsstück beschäftigst oder endlich im Second Hand Laden ein ganz besonderes Teil gefunden hast, wirst du das noch viel lieber tragen als ein T-Shirt für 5€, welches du einfach schnell und unüberdacht eingepackt hast!  

Nachhaltige Kleidung

Slow Fashion, Fair Fashion und nachhaltige Mode – Was bedeutet das überhaupt?

Die ganzen Begriffe können am Anfang etwas viel erscheinen und verwirren. Doch eigentlich sind alle sehr ähnlich und überhaupt nicht kompliziert.

Im Grunde liegt der Unterschied zwischen nachhaltiger Mode und fairer Mode: Nachhaltige Mode fokussiert sich auf nachhaltige Stoffe, während faire Mode einen Fokus auf faire und sichere Arbeitsbedingungen setzt.

Um nachhaltige Mode zu kennzeichnen, gibt es eine Vielzahl an Siegeln. Die wichtigsten Siegel haben wir dir hier im Überblick erklärt:

IVN Best:

Das IVN Best Siegel ist ein sehr strenges Siegel für Kleidung. Es verbietet alle wichtigen Chemikalien für die gesamte Lieferkette und hat strenge Sozialstandards. Das IVN Sigel achtet besonders auf die Kreislauffähigkeit, indem es nur Naturfasern aus Bio-Anbau erlaubt, die biologisch abbaubar sind und keine Mischfasern erlaubt. Das ist wichtig, damit die Kleidung gut recycelt werden kann und so bestenfalls wieder in einem Kreislauf kommen kann.

GOTS:

Das GOTS Siegel gehört zu den bekanntesten Öko-Textilsigeln. Es beinhaltet hohe soziale Standards während der gesamten Lieferkette und verbietet die gefährlichsten Chemikalien. Für das GOTS Siegel werden mindestens 70% Bio-Naturfaser benötigt, für die restlichen 30% dürfen Recyclingfasern beigemischt werden, wodurch die Kleidung zur Mischfaserkleidung wird und dadurch nicht biologisch abbaubar oder recyclingfähig ist.

MADE IN GREEN von Oeko-Tex:

Das MADE IN GREEN Siegel von Oeko Tex ist ein noch neues, aber sehr strenges Siegel. Die Kleidung wird besonders genau auf Chemikalien geprüft und es wird besonders auf eine Reduktion von Schadstoffen geachtet. MADE IN GREEN erlaubt neben Naturfasern auch Recycling- und Mischgewebe, wodurch die Kreislauffähigkeit der Kleidung wieder eingeschränkt wird.

Nachhaltige Materialien für Kleidung

Welche Materialien und Stoffe sind nachhaltig?

Auch wenn Kleidung als „nachhaltig“ ausgeschrieben ist, ist es wichtig auf das Etikett zu achten und sich die Materialzusammensetzung anzuschauen. Wie gerade schon erwähnt ist es für ein Kreislaufsystem von Kleidung wichtig reine Materialien zu haben, anstelle von Mischgewebe.

Bio-Baumwolle: Baumwolle ist ein sehr angenehmer und weicher Stoff und daher für Kleidung gut und oft geeignet. Bei Bio-Baumwolle wird auf giftige Chemikalien und Pestizide verzichtet und die Arbeitsbedingungen für die Bauern in den Anbauländern muss bestimmte Standards erfüllen. Das Problem bei Baumwolle an sich ist, dass sehr viel Wasser für die Pflanze benötigt wird. Reine Baumwollprodukte können aber gut für ein Kreislaufsystem verwendet werden.

Leinen: Leinen entstehen aus der Flachspflanzen (die lila Pflanze in dem Bild), welche schnell nachwächst und wenig Dünger und Pestizide benötigt. Außerdem ist ein reines Leinenprodukt biologisch abbaubar. Bei Bio-Leinen wird auf jegliche Pestizide verzichtet.

Tencel: Tencel, auch oft Lyocell genannt gilt als nachhaltige Kunstfaser und besonders als Alternative zu Viskose. Bei der Herstellung kann komplett auf alle chemischen Zusätze verzichtet werden, wodurch der Stoff besonders umweltfreundlich ist.

Bambus: Ist der am schnellsten nachwachsende Rohstoff der Erde und daher sehr nachhaltig auch für Kleidung. Außerdem benötigt Bambus aufgrund seiner Beschaffenheit sehr wenig Wasser und Pestizide. Der Nachteil an Bambus ist, dass er größtenteils nur in Asien wächst. 

Hanf: Ist auch ein sehr nachhaltiges Material für Kleidung, da die Pflanze sehr robust ist und deshalb keine Pestizide benötigt und auch nur sehr wenig Wasser braucht.

Polyester: Kleidung enthält oft einen hohen Plastikanteil. Polyester wird aus Erdöl gewonnen und braucht sehr lange, um zu verrotten, weshalb es nicht besonders umweltfreundlich ist. Gerade in Kleidung kann das Plastik in Form von Mikroplastik während dem Waschen ins Abwasser gelangen. Polyester kann aber auch gut aus Abfallprodukten, wie beispielsweise aus alten Plastikflaschen, recycelt werden, wodurch es je nach Produktionskette umweltfreundlicher sein kann. .

Recycelte Materialien: Langfristig solle es auch für Kleidung das Ziel sein, bestehende Materialen wieder zu verwenden. Momentan wird der Großteil der alten Kleidung direkt weggeworfen und nicht recycelt. Doch das Wiederverwenden von schon bestehenden Materialien ist immer der nachhaltigste Weg. Eine gute Möglichkeit hierfür wäre ein Produkt Kreislauf, dass also alte Kleidung zurückgebracht werden kann und dann wieder aufbereitet wird.

 Kleidung in ein Kreislaufsystem bringen

Weitere Alternativen, um auf Nachhaltigkeit im Kleiderschrank zu achten

Gerade bei Kleidung ist es am nachhaltigsten überhaupt keine neuen Kleidungsstücke zu kaufen. Wer aber trotzdem gerne eine Auswahl hat oder viel Freude an Mode hat, hat natürlich trotzdem viele Möglichkeiten dies nachhaltiger auszuleben.

Einfache Schritte für einen bewussten Konsum:

  • Kleiderschrank ausmisten: Hört sich erstmal banal und vielleicht sogar widersprüchlich an, Kleidung wegzugeben, aber wenn du deinen Kleiderschrank einmal ausmistest und neu sortierst, findest du sicher wieder viele alte Teile, die du schon ewig nicht mehr anhattest! Deine aussortierte Kleidung kannst du dann in einen Second Hand Laden abgeben oder an Bedürftige spenden.
  • Shopping Fasten: Wer schon immer viel und gerne Kleidung eingekauft hat, sollte sich dies erstmal ein bisschen abgewöhnen. Am besten geht das, indem du dir erstmal eine gewisse Zeit vornimmst gar kein Kleidungsstück mehr zu kaufen, zum Beispiel für 3 Monate. Während dieser Zeit merkt man oft, dass man gar nicht so viel Kleidung benötigt und schätzt seine vorhandene Kleidung viel mehr. Danach kannst du anfangen, nur das einzukaufen, was du wirklich benötigst und dir so einen bewussten Konsum antrainieren.
  • Kauf überdenken: Wenn du dir jetzt wieder neue Kleidungsstücke kaufen gehst, überlege dir ganz genau, ob dir das Kleidungsstück große Freude oder einen großen Nutzen bringen wird. Wenn du dir unsicher bist, schlafe lieber nochmal eine Nacht drüber, wenn du es wirklich brauchst, wird es dir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Um Fehlkäufe zu vermeiden hilft es auch, sich schon feste Outfits zu dem Kleidungsstück zu überlegen, um sicherzugehen, dass man es wirklich tragen wird. Bei jedem Kauf sollte man sich auch überlegen, ob man das Kleidungsstück mindestens 30-mal tragen wird.

Alternativen zum konsumieren von Kleidung:

  • Second Hand: Auf dem Flohmarkt, in Second Hand Läden oder auf Second Hand Plattformen kannst du oft ganz besondere Schätze finden, ohne dabei neue Ressourcen zu verwenden. Das gute ist, du kannst oft bereits vergriffene oder besondere Vintage Artikel finden und schonst zusätzlich noch deinen Geldbeutel.
  • Mode Abo: Mittlerweile gibt es immer mehr Mode Plattformen, die Kleidung für eine gewisse Zeit vermieten. Viele Unternehmen bieten monatliche Abos an, bei denen man sich jeden Monat eine paar Kleidungsstücke ausleihen kann und dann entweder zurückschicken oder zu einem günstigen Preis abkaufen kann. Mit diesem Konzept hat man immer eine große Auswahl, ohne dabei einen platzenden Kleiderschrank zu haben.
  • Kleidertausch Party: Deine Freude und du haben alle ihren Kleiderschrank aussortiert? Dann trefft euch doch alle und plant eine Kleidertausch Party! Nur weil du dich von den Teilen trennen könntest, heißt das nicht, dass sich andere nicht darüber freuen und dazu findest du viele neue Teile!
  • Von Bekannten ausleihen: Du brauchst für eine einmalige Veranstaltung etwas Besonderes zum Anziehen? Frag doch einfach mal bei deinen Freunden, Bekannten oder deiner Familie nach, ob jemand ein passendes Outfit hat. Damit sparst du viel Geld und hast nicht so viel in deinem Kleiderschrank hängen.
  • Reparieren oder selbst nähen: Deine Kleidung ist kaputt oder löchrig? Meistens kann man die Kleidung mit ein paar Stichen selbst reparieren oder einen Flicken auf das Lock nähen! Damit hast du nicht nur länger etwas von deinen Teilen, sondern hast auch ganz einfach etwas ganz individuelles.
  • Upcycling: Wenn du dein T-Shirt auch nicht mehr reparieren kannst gibt es für fast jeden Stoffrest eine schöne Upcycling Idee. Du kannst aus einem alten T-Shirt beispielsweise ganz einfach ein Haarband machen. Wenn dir die Farben nicht mehr gefallen, könntest du deine Kleidung auch Batiken oder anders verzieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wichtig ist sein Konsumverhalten zu überdenken und nicht immer jedem Trend nachzugehen oder für jede einmalige Veranstaltung direkt alles neu zu kaufen. Es gibt mittlerweile viele großartige nachhaltige Alternativen. Besonders wichtig ist auch, dass du jetzt nicht durch deinen Kleiderschrank gehst und alle wenig nachhaltigen Kleidungsstücke in den Müll schmeißt und Unmengen an nachhaltiger und fairer Kleidung kaufst. Ziel sollte es sein, deine Kleidungsstücke so lange wie möglich zu tragen und wenn möglich danach in einen Kreislauf zu geben. Erst wenn du dann neue Kleidungsstücke brauchst, solltest du auf nachhaltige Kleidung, Second Hand Kleidung oder gemietete Kleidung setzen!   

 


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