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April 17, 2018 5 min lesen.
Der Mensch ist die eine Spezies im Tierreich, die sich durchsetzen konnte und sie breitet sich stetig auf der Erde noch weiter aus. Dabei müssen andere Lebewesen unseren Bedürfnissen weichen. Wenn auch grundsätzlich unabsichtlich, werden Fauna und Flora ihrer natürlichen Lebensräume beraubt. Die Zerstörung der mannigfaltigen Habitate ist der Hauptgrund für das hohe Artensterben auf der ganzen Welt: 80-85% des Rückgangs von dieser Biodiversität lässt sich auf die Zerstörung der natürlichen Lebenswelt zurückführen. Die ursprüngliche Artenvielfalt erweist sich für ein aufrechtes globales Ökosystem nicht nur als wertvoll, sondern auch als unentbehrlich.
Die Gründe für das Schwinden der natürlichen Lebensräume lässt sich auf das Handeln der Menschen zurückführen. Insbesondere die aktuellen Problemfelder, die wir im pandoo-Blog bereits angesprochen haben, wirken sich negativ auf die Artenvielfalt aus. Riesige Waldflächen werden für die Schaffung von Agrarfläche, die Ernte von Bau- und Nutzholz und für die Viehhaltung gerodet. Ungefähr die Hälfte der ursprünglichen Waldfläche auf der gesamten Erde ist mittlerweile verschwunden. Noch immer wird der Wald 10-fach schneller gerodet, als er von sich aus nachwachsen könnte. Da Tropenwälder mehr als die Hälfte aller Spezies weltweit beheimatet, ist seine Rodung von 17 Millionen Hektaren pro Jahr fatal für die Biodiversität der Erde.
Fauna und Flora sind ebenfalls durch den Plastikabfall in den Ozeanen gefährdet. Plastiktüten und Mikroplastik wird für Nahrung gehalten, weshalb die Meeresbewohner und -anwohner den Magen voller unverwertbaren Stoffe haben und verhungern. Ausserdem sind die Plastikabfälle auch Strangulierungsfallen, in denen sich unzählige Tiere verfangen. Der fruchtbare Boden samt Korallen und Mikroorganismen werden nicht mehr von der Sonne bestrahlt. Der Mikroplastik verhindert das Durchdringen der Strahlen. Aufgrund dessen versiegt die Sauerstoffzufuhr und der Grund für Fauna und Flora im und am Wasser verendet.
Die Erderwärmung, die auch durch die Abholzung und den Verbrauch von Plastik verstärkt wird, stellt auch eine Gefährdung der natürlichen Lebensräume dar. 70% aller bekannten Spezies wären vom Aussterben bedroht, wenn die durchschnittliche Temperatur um mehr als 5.5 Grad Celsius anstiegen würde. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Nahrungssuche durch ein intaktes Klima erschwert wird. Tiere, die auf einen Winterschlaf angewiesen sind, können durch die Erderwärmung zu früh aufwachen und dadurch verhungern. Vögel, die vom Süden zurück in kältere Zonen fliegen, können keine Würmer finden, da die Erde wieder zufriert. Ungewohnte Wetter- und Klimaverhältnisse treten weltweit durch die Erderwärmung auf. Das Ungleichgewicht beeinflusst das labile Ökosystem. Die Eisplatten schmelzen allmählich. Lebewesen, die auf die eisigen Lebensräume angewiesen sind, werden ihres Habitats beraubt. Außerdem steigt der Meeresspiegel an und damit sind weltweit auch Land bedroht, die dadurch überflutet werden können. Überdies können durch die veränderten Klimabedingungen Tierkrankheiten zunehmend auftreten, was den Fortbestand gewisser Tierarten zusätzlich gefährdet. Ferner wird durch die Klimaerwärmung auch die Trockenheit von Wäldern hervorgebracht. Waldbrände sind oftmals die Folge, was Fauna und Flora ihrer Lebensräume beraubt und die Erderwärmung durch das ausgestossene Kohlendioxid noch verstärkt. Die Ozeane werden durch den steigenden Kohlensäuregehalt übersäuert. Als Reaktion darauf werden Korallen angegriffen und die Kalkschalen von Meerestieren löst sich durch den veränderten pH-Wert des Wassers auf.
Gemäß wissenschaftlichen Schätzungen gibt es gegenwärtig 5 – 9 Millionen Tierarten weltweit. Davon sollen jedes Jahr 11'000 – 58'000 Arten aussterben. Forscher sprechen von etwa 50'000 Tier- und Pflanzenarten, die jedes Jahr aussterben und eine Vielzahl, die gefährdet ist. Die erwähnten Lebensräume, von welchen die Lebewesen bereits oder künftig beraubt werden, dienen den Tieren sowohl als Brut- und Rückzugsort als auch der Nahrungssuche. Die Konsequenz auf die Biodiversität ist entsprechend prekär: Eine Spezies geht in 20 Minuten verloren. In dieser Zeit wird die Menschheit um 3'500 Personen vergrößert. Die Menschheit wächst also stetig an und einhergehend der Ressourcenbedarf. Damit werden die Ressourcen der Erde zunehmend aufgebraucht und die natürlichen Lebensräume gefährdet. Jährlich sterben 27'000 Spezies aus. In 30 Jahren könnten 20% der weltweiten Spezies ausgestorben sein. Ein Viertel der Amphibien, der Vögel, der Säugetiere und mehr als 85% aller Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht. Im Jahre 2050 wird bei Beibehaltung der momentanen Verschmutzung der Ozeane dreifach so viel Müll wie Fische im Meer schwimmen. Hinzu kommt, dass 75% aller Fischgründe überfischt oder ausgebeutet sind. Ein Drittel aller Koralle sind vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten und bilden Riffe aus. Die Artenvielfalt sämtlicher Weltregionen vermindert sich dementsprechend rapide.
Die Auswirkungen direkt vom Artensterben und indirekt von der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen könnten sich auch auf die Existenz der Menschheit als fatal herausstellen. Mehrheitlich sind die Konsequenzen bislang nicht genau bekannt, aber abschätzbar. Weil es sich bei der Natur um ein komplexes Ökosystem handelt, kann nämlich das Aussterben einer Spezies und damit ein Wegfallen eines essentiellen Kettenelements, zu einer Reihe von Folgen führen. Tiere und Pflanzen stehen nämlich in einer wechselseitigen Beziehung. So kann eine Pflanze auf die Bestäubung durch eine Tierart angewiesen sein oder ein Lebewesen einem anderen als Nahrung dienen. Jedes Element der Natur – egal ob Tier oder Pflanze – erfüllt eine bestimmte Rolle. Fällt diese weg, kann auch die vorgesehene Funktion nicht erfüllt werden. Existenzgrundlage für andere Arten und Spezies wird genommen. Für 75% aller von Menschen angepflanzten Nahrungsmitteln verschwinden allmählich die bestäubenden Insekten. Neben Lebensmittelknappheit könnte dies weitere Folgen mit sich bringen. Würden beispielsweise Bienen aussterben, könnten sich etliche Pflanzen nicht mehr fortpflanzen. Durch das Absterben dieser Pflanzen würde keine Photosynthese vollbracht werden, was ein Sauerstoffmangel impliziert. So wäre die Existenz der Menschen ebenfalls bedroht.
Für den Pflanzenanbau schädliche Insekten verlieren durch das Artensterben gewisser kleiner Wirbeltiere ihre Feinde. Landwirtschaftliche Felder werden daher von Schädlingen zerstört, weshalb die Ernte von agrarischen Lebensmitteln erheblich vermindert wird. Neben wirtschaftlichen Einbussen kann dies auf lange Frist eine große Gefahr für die Viehwirtschaft und die Versorgung der Menschen werden. Bei Feldfrüchten werden 8-15% der Ernte durch die erwähnten Insekten vernichtet. Biodiversität von dem gesamten Pflanzenreich ist zu wahren, da sie neben der Funktion von Nahrung auch Sauerstoff und Nährstoffe bereitstellt. Außerdem sind viele Heilmittel und Medikamente auf pflanzlicher Basis hergestellt. Ein Artensterben könnte dementsprechend auch für Medikamente wie dem Aspirin (basiert auf einem Wirkstoff aus Weidenrinde) das Aus bedeuten. Die allmählich bedrohte Existenz von Mikroorganismen auf der anderen Seite ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die winzigen Lebewesen zersetzen unsere Abfälle und abgestorbene Organismen. Sie bringen die gewonnen Mineralien in den Kreislauf zurück und befreien Flüsse und Gewässer von Schmutz. Die Bedrohung von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen stellt nicht nur für das Ökosystem der Natur eine Gefahr dar, sondern auch für die Existenz des Menschen und der Erde im Gesamten.
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