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April 15, 2018 3 min lesen.
Wart ihr auch schon mal an einem Strand und habt euch gedacht, wie schön es dort ist – gleichzeitig den Müll gesehen und euch gefragt, weshalb die Leute ihren Abfall einfach liegen lassen? Was wir (und ihr ja vielleicht auch?) lange nicht wussten, dass es oftmals gar kein Littering ist. Vielmehr wird der Müll von den Wellen an den Strand gespült. Jährlich gelangen 6,4 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Im Jahre 2050 soll es darüber hinaus mehr Plastik als Fische im Meer geben. Neben diesen von den Augen wahrnehmbaren Plastikabfällen, stellt der Mikroplastik das grösste Problem dar. In jedem Quadratkilometer Meer schwimmen hunderttausende Teile davon. Wenn man bedenkt, dass 70% der Erdfläche Wasser ist, muss der Anteil von Plastik auf unserem «blauen Planeten» entsprechend fatal sein.
Plastik findet verschiedene Wege in den Wasserkreislauf und somit schliesslich in die Meere, über die wir uns vermutlich gar nicht im Klaren sind. Neben dem unachtsamen Liegenlassen von Müll in der Natur, kann bei offenen Mülldeponien Plastik durch Wind oder Regen weggetragen werden. Beim Waschen von Fleecepullovern oder anderen Kunstfasertextilien gelangen Fuseln als Form von Mikroplastik in das Abwasser und somit durch den Wasserkreislauf in die Meere. Ausserdem gibt es Schiffe, die ihren Abfall absichtlich in das Wasser kippen und so denken, ihre Verantwortung dafür wäre damit abgelegt. Fahrlässig können auch Abfälle vom Land oder Frachten durch Flüsse oder direkt in das offene Meer geraten, beispielsweise nach Aufkommen eines Sturms. Neben Abfallprodukten wie Fischernetze oder Plastikflaschen, stellt Mikroplastik, von dem hier schon die Rede war, die wohl gefährlichste Rolle. Unter Mikroplastik sind Plastikteile zu verstehen, die kleiner als 5 mm sind und die durch ihre Grösse von den menschlichen Augen meist nicht erkannt werden können. Plastik zerfällt durch Hitze und Sonnenstrahlen in immer kleinere Teile, ohne sich vollkommen aufzulösen und landet als Mikroplastik in den Weltmeeren. Plastikprodukte lösen sich nicht auf, sondern zerfallen in solche Teile. Das Meer selbst zerkleinert auch selbst Plastikabfälle allmählich zu so winzigen Teilen.
Die verschiedenen Meeresströmungen bewirken, dass die Plastikabfälle in alle Weltmeere gelangt und auch an abgelegene Orte gerät. Die verschiedenen Plastikabfälle werden von den Tieren im und am Wasser als Nahrung gehalten. Schildkröten verwechseln im Wasser schwimmende Plastiktüten mit Quallen und Fische und Muscheln halten kleine Plastikteilchen für Plankton. Bei tatsächlichem Plankton wird mittlerweile ebenfalls Plastik nachgewiesen, weshalb auch die vermeintlich natürliche Nahrungsaufnahme schädlich wirkt. Mit dem Magen voller Plastik verhungern sie oder verletzen sich innerlich. Viele Meerestiere verfangen sich in dem Müll und müssen einen qualvollen Tod erleiden. Durch diese tückischen Fallen verenden jedes Jahr 100 ́000 Meerestiere und 1'000'000 Seevögel. Sonnenstrahlen können durch Plastikflaschen, -tüten und den Mikroplastik nicht bis an den Meeresgrund dringen, weshalb die fruchtbare Grundlage des ganzen Meeresorganismus abstirbt. Korallen können zwar keine Photosynthese herstellen wie Landpflanzen, brauchen aber Licht für ihr Wachstum. Sie und Mikroorganismen, die auch als Nahrung dienen, werden nicht ausreichend mit Sonnenlicht versorgt. Besonders Schwämme, Korallenstöcke und Muschelbänke können sich nicht weiter ansiedeln und sind vom Sauerstoffaustausch abgeschnitten.
Die Plastikteile, die im Meer schwimmen, ziehen weitere Schadstoffe an. So werden Weichmacher, Insektizid DDT und das als krebserregend geltende PCB angezogen. Plastik zersetzt sich nicht, sondern vermehrt sich gewissermassen dadurch. Das für Nahrung gehaltene Plastikstück wird dementsprechend mit weiteren schädlichen Stoffen von den Meereslebewesen aufgenommen und gelangt so in die Nahrungskette. Als Endverbraucher können wir beim Verzehr von Fischen daher diese Substanzen aufnehmen. Wir vergiften uns gewissermassen selbst. Die im Plastik enthaltenen Chemikalien (Weichmacher (Phthalate), das Hormongift Bisphenol A und bromierte Flammschutzmittel) gefährden die Gesundheit aller Lebewesen beträchtlich. Ihre Auswirkungen können Fettleibigkeit, Allergien, Krebs, Unfruchtbarkeit und Herzschäden sein. Im Allgemeinen gilt auch in Kosmetikprodukten (insbesondere Shampoos, Cremes, Peelings, Seifen, Zahnpasta und Make-Up), Milch, Honig und dem kaufbaren Trinkwasser, Kinderspielzeug, Regenjacken und abwaschbaren Tischlacken auf Mikroplastik und ihre Weichmacher zu achten.
Hier findest du noch weitere Infos zum Thema Umwelt-Verschmutzung durch Plastik.
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