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April 13, 2020 4 min lesen.
Manche Zimmerpflanzen sind schon mehrfach mit dir umgezogen, sie schenken dir seit Jahren Freude oder bringen dich mit ihrem überbordenden Wachstum fast zur Verzweiflung. Was tun also, wenn die Lieblingspflanze doch einen Knacks bekommen hat, ihre beste Zeit einfach hinter sich hat, oder wenn der Topf bald überzuquellen droht? Die Zauberformel lautet: Teilen, nachziehen, Ableger bilden. Damit kannst du Freunde beschenken oder deine Wohnung in einen Blumentempel verwandeln. Das Beste daran ist, dass es nahezu gratis ist.
Die meisten grünen Zimmerpflanzen und Balkonschönheiten kannst du selbst vermehren und musst sie nicht neu kaufen, wenn sie nicht mehr schön aussehen. Verschiedene Wege führen zum Ziel. Je nach Pflanzenart kann man entweder Stecklinge oder Ableger bilden, in manchen Fällen auch den Wurzelstock teilen. Besonders gut klappt das im Frühjahr, bevor die Wachstumsperiode beginnt.
Von einem Steckling spricht man, wenn man einen Teil der Pflanze abtrennt, ihn neu bewurzeln lässt und dann neu einpflanzt, oder wenn man den abgetrennten Trieb direkt in die Erde steckt und anwachsen lässt. Die Pflanze wird dann ungeschlechtlich vermehrt, also ohne Befruchtung und Samenbildung. Das kann mit vielen Pflanzen gemacht werden, auch wenn es ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Gut funktioniert diese Art der Vermehrung z. B. bei Gummibäumen, Ficus-Pflanzen oder Weihnachtssternen. Auch bei Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Basilikum kann man auf diese Art neue Pflanzen ziehen. Dazu schneidet man einen etwa zehn Zentimeter langen, nicht verholzten Trieb mit einem sauberen Messer ab und stellt ihn in ein Glas mit Wasser an einen hellen Ort. Blüten und die unteren Blätter des Stecklings sollte man entfernen. Das Wasser muss täglich gewechselt werden, um Algen- und Schimmelbildung zu vermeiden.
Innerhalb von bis zu vier Wochen bilden sich neue Wurzeln. Ein wenig Geduld muss man also haben. Sobald sich Wurzeln von etwa fünf Zentimetern Länge gebildet haben, kannst du die Stecklinge in einen Topf setzen. In den ersten Tagen solltest du besonders auf die richtige Erdfeuchte achten, damit die neuen Wurzeln gut eingeschlämmt werden. Bei manchen Pflanzen klappt die Stecklingsvermehrung auch, wenn man die frisch abgeschnittenen Stecklinge sofort in die Erde steckt. Das geht über ein abgeschnittenes Blatt, z. B. mit Usambaraveilchen. Solche Stecklinge brauchen unbedingt eine nährstoffarme Erde, denn Dünger ist zu aggressiv zu den neuen Wurzeln. Am besten ist es, wenn du eine Glocke über die Blattstecklinge stülpst. Diese kann man mit einer abgeschnittenen PET-Flasche oder einer Plastiktüte improvisieren. Sobald sich neue Triebe bilden, ist die Pflanze angewachsen und die Glocke kann entfernt werden.
Ableger sind wie eine kleine Ausgabe der Mutterpflanze. Daher nennt man sie auch „Kindel“. Sie bilden sich von allein an manchen Pflanzen. Sehr viele Kindel findet man beispielsweise bei beliebten Zimmerpflanzen wie Grünlilien, Bromelien und anderen Sukkulenten. Hier kannst du die Ableger nah am Haupttrieb der Pflanze abtrennen. Bei Grünlilien werden die Ableger dann in Anzuchterde gesetzt und an einen nicht zu sonnigen Platz gestellt. Am Anfang musst du nur mäßig gießen, sonst fault der Ableger. Willst du Sukkulenten vermehren, dann sollten die Kindel nach dem Abbrechen oder Abschneiden zuerst an der Schnittfläche antrocknen. Erst wenn sie einige Tage getrocknet sind, kannst du sie in Erde stecken und angießen.
Bei einzelnen Balkonpflanzen kann man auch den Wurzelstock teilen. Das funktioniert beispielsweise bei der Hortensie. Weil die Wurzel aber sehr hart ist, benötigst du hier wahrscheinlich eine Säge. Diese muss sauber, am besten sogar desinfiziert sein, damit die Pflanzen über die Schnittfläche keine Krankheitserreger aus der Erde aufnehmen. Je nach Größe der Hortensie kannst du sie in zwei oder auch mehr Teile zersägen. Die Schnittfläche kannst du dann mit etwas Holzasche desinfizieren, die einfach aufgestreut wird. Dann kannst du die Pflanzen umtopfen.
Ableger kannst du bilden aus:
Stecklingsvermehrung klappt mit:
Wer sein Zuhause mit einem Stubentiger teilt, der weiß: Die Schmuser knabbern gerne mal an Zimmerpflanzen herum. Das gehört zum natürlichen Verhalten von Katzen. Daher sollte man darauf achten, ob Zimmerpflanzen eventuell für Katzen giftig sind. Hier sind vor allem die beliebten Yucca-Palmen zu nennen, aber auch Madagaskar-Palmen und Palmfarne, die für Katzen giftig sind. Bei reiner Wohnungshaltung ist außerdem wichtig, immer genügend ungiftige Zimmerpflanzen für die Katzen bereitzustellen, denn sie benötigen die Nährstoffe daraus. Hier bietet sich ganz klassisch das Katzengras (Zyperngras) an. Auch echte Farne, wie das Frauenhaar oder der Schwertfarn, sind ungiftig für Katzen. Unter den Dickblattgewächsen ist der Geldbaum (Crassula ovata) für Katzen unbedenklich. Er verträgt außerdem sonnige Standorte und benötigt nicht viel Wasser.
Versuchen kann man eine vegetative Vermehrung von Pflanzen immer. Auch bei Gemüse und Salat kann man übrigens nachziehen: Wer Staudensellerie, Kopfsalat, Möhren usw. nicht vollständig verwendet, sondern den Teil zwischen Spross und Wurzeln übrig lässt, kann die Pflanzen auf Erde nachwachsen lassen! Das nennt man „Regrowing“. Bei Salaten oder Spinat kann man die äußeren Blätter so immer wieder ernten und das Herz stehenlassen. Daraus regeneriert sich die Pflanze mehrfach. Tomaten- und Paprika-Pflanzen lassen sich auf der Fensterbank überwintern oder über Stecklinge vermehren, sodass man sich das Aussäen und Pikieren spart.
Weil geteilte Freude ja bekanntlich doppelte Freude ist, kann man mit der Nachbarschaft eine Pflanzen-Tauschbörse organisieren. Hier lässt es sich auch wunderbar fachsimpeln und die gemachten Erfahrungen gemeinsam mit den nachgezogenen Pflanzen austauschen. So wirst du im Nu ein Experte im Vermehren von Zimmer- und Balkonpflanzen.
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Der Herbst lädt zu Gemütlichkeit ein, und das geht auch nachhaltig. Mit natürlichen Materialien wie Bambusdecken, wiederverwendbaren Kerzen und umweltfreundlicher Hautpflege lässt sich die kalte Jahreszeit umweltschonend gestalten. Kleine Veränderungen in der täglichen Routine können viel bewirken – für dein Wohlbefinden und die Umwelt.
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