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Vegane Kosmetik - warum Tierversuche in der Beauty-Industrie so gängig sind

Mai 17, 2021 7 min lesen.

Vegane Kosmetik - warum Tierversuche in der Beauty-Industrie so gängig sind

Vegane Kosmetik: Beauty-Produkte ohne Tierversuche und tierische Inhaltsstoffe

Nicht nur Veganer*innen, sondern alle Personen, die Wert auf Nachhaltigkeit und ethische Produkte legen, sehen Tierversuche kritisch. Sowohl in der Medizin als auch in der Kosmetik-Branche gibt es schon seit Jahrhunderten Tierversuche, die dazu dienen sollen, die Sicherheit eines Produktes zu überprüfen, bevor es von Menschen genutzt wird. Dabei leiden die Tiere unter oft schrecklichen, unwürdigen Bedingungen. Zum Glück sind Tierversuche inzwischen in Deutschland und in der EU streng geregelt, sodass du vegane Kosmetik und Pflege schnell identifizieren kannst.

Hier erhältst du einen Überblick darüber, warum Tierversuche in der Kosmetik-Industrie so verbreitet sind und wie die Versuche funktionieren. Als Nächstes liest du Informationen zu rechtlichen Entwicklungen, die den Weg zur veganen Kosmetik geebnet haben. Wir beantworten dir die Frage, ob es in Deutschland trotzdem noch an Tieren getestete Kosmetika gibt und klären dabei einige Mythen auf. Zuletzt erhältst du praktische Tipps dafür, wie du Kosmetik mit Tierversuchen vermeiden kannst.

Warum gibt es in der Kosmetik-Industrie so viele Tierversuche?

Schon seit vielen Hunderten von Jahren sind Tierversuche ein Bestandteil der Produktion von Medizin, Kosmetika und anderen Produkten – sogar aus dem 6. Jahrhundert vor Christus sind erste Tierversuche überliefert. Damals nutzte der griechische Arzt Alkmaion die Körper von Tieren, um mehr über den menschlichen Körper zu erfahren. Diese Neugier stellte den Beginn der Tierversuche dar. Die Idee war, dass die Forschung unkompliziert war. Die Konsequenzen für das Tier wurden nicht berücksichtigt, und lange Zeit waren Tierversuche völlig legal. Die Sektion von menschlichen Leichen hingegen war bis vor wenigen Hundert Jahren tabu oder nur in Ausnahmefällen möglich.

Seit ab dem 20. Jahrhundert die Nachfrage nach industriell produzierter Kosmetik deutlich gestiegen ist, werden auch Kosmetika häufig an Tieren getestet. So wollen Hersteller herausfinden, ob es sich um ein sicheres Produkt handelt. Denn natürlich sollen Beauty-Produkte keine Allergien, Krankheiten oder andere negative Reaktionen auslösen.

Entsprechend wurden – und werden – Produkte unter anderem an Mäusen, Ratten, Kaninchen, Affen und Hunden getestet. Dies führt zu viel Leid, da die Tiere unter extremen Bedingungen im Labor gehalten werden und die Konsequenzen der teils giftigen Produkte ertragen müssen. Viele Tiere sterben bei den Tests oder werden danach getötet.

Wie wird Kosmetik an Tieren getestet?

Tierversuche in der Kosmetik bestehen darin, dass die Kosmetika an Tieren getestet werden. So sehen Hersteller, welche Reaktionen die Haut und die Schleimhäute haben. In Langzeit-Studien werden auch langfristige Effekte von Kosmetika überwacht. Manche Produkte werden aufgetragen, während andere den Tieren gespritzt oder in den Magen gepumpt werden. Dabei wird unter anderem auch an schwangeren Tieren getestet.

Übrigens: Die Tierversuche kommen auch in anderen Branchen zum Einsatz, um Medikamente, Lebensmittel, Tiernahrung oder Haushaltsreiniger zu untersuchen.

Dabei ist das Leid der Tiere unnötig. Denn die Körper von Menschen und Tieren sind so unterschiedlich, dass viele Ergebnisse aus Tierversuchen gar nicht in der Praxis angewendet werden können. Versuche, die stattdessen mit Zellkulturen arbeiten, können ganz ohne Tiere anzeigen, ob eine bestimmte Substanz giftig oder krebserregend wirken kann. Inzwischen gibt es mehrere künstliche Systeme, die die Funktion der menschlichen Haut nachbilden und so sehr aufschlussreich – und vor allem frei von Tierversuchen – sind.

Viele Hersteller von echter Naturkosmetik verzichten schon seit Jahrzehnten auf Tierversuche. Stattdessen arbeiten sie mit Zellkulturen oder auch mit freiwilligen Testpersonen. Hier wird quasi der Mensch zum „Versuchstier“. So sehen Unternehmen schon in der ersten Entwicklungsstufe, ob ein Produkt hautverträglich ist. Selbstverständlich werden diese Tests genau überwacht und so gestaltet, dass abgesehen von einer leichten allergischen Reaktion kein Schaden zu erwarten ist.

Der Weg zur veganen Kosmetik

In Deutschland sind Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika schon seit dem Jahr 1998 verboten. Ausschlaggebend ist das Deutsche Tierschutzgesetz, das in den letzten Jahren mehrfach überarbeitet wurde. Wichtige Änderungen kamen im Jahr 2013, als eine entsprechende EU-Richtlinie nach vielen Jahren Protest Tierversuche für neue kosmetische Inhaltsstoffe verbot. Schon seit 2004 sind in der EU Tierversuche zur Prüfung fertiger Kosmetika verboten.

Seit 2013 dürfen in der EU keine fertigen Kosmetika aus Drittländern mehr verkauft werden, wenn sie mit Tierversuchen getestet wurden. Jedoch gibt es Ausnahmen für Produkte, deren Inhaltsstoffe außerhalb der EU in Tierversuchen getestet werden, weshalb bis heute Vorsicht geboten ist.

Wichtig: Beachte, dass tierversuchsfrei nicht unbedingt mit vegan gleichzusetzen ist. Denn vegane Produkte können Inhaltsstoffe tierischer Herkunft enthalten, wie etwa Honig, Milch oder Bienenwachs. Zudem können theoretisch Inhaltsstoffe vorhanden sein, die in der Vergangenheit an Tieren getestet wurden.

Das deutsche Tierschutzgesetz

Seit dem Jahr 1972 ist das deutsche Tierschutzgesetz in Kraft. Es hat den Zweck, „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen“. Der wichtigste Grundsatz des Gesetzes, der direkt im ersten Paragrafen festgehalten ist, lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leid oder Schaden zufügen.“

Im weiteren Text macht das Gesetz Vorschriften zur tierfreundlichen Tierhaltung, zur Tötung und Schlachtung von Tieren, zu Eingriffen und Versuchen an Tieren, zur Zucht und zum Handel von Tieren. Dabei wird zwischen Nutztieren und anderen Tieren unterschieden.

Im Jahr 2013 wurde das deutsche Tierschutzgesetz an die EU-Tierversuchsrichtlinie angepasst. Dazu gehören Regelungen, die Tierversuche in der Kosmetik-Industrie verbieten und zwar sowohl an fertigen Kosmetika als auch an einzelnen Inhaltsstoffen.

Dennoch sind Tierversuche in Deutschland unter den folgenden Bedingungen nach wie vor erlaubt:

  • Der Versuch ist unerlässlich.
  • Die Vorgehensweise beim Tierversuch ist ethisch vertretbar.
  • Nur so viele Tiere wie nötig werden eingesetzt.
  • Schmerzen, Leid und Schäden an den Tieren sind so gering wie möglich.
  • Es gibt keine alternativen Methoden für den Test.
  • Nur Tiere mit einem möglichst geringen Nervensystem kommen zum Einsatz.
  • Der Versuch wurde noch nie durchgeführt.
  • Der wissenschaftliche Nutzen wiegt das Leid der Tiere auf.

Hier handelt es sich vor allem um medizinische Versuche, da Tierversuche in der Kosmetikbranche klar verboten sind. Beispielsweise werden bestimmte Medikamente und Impfungen in Deutschland an Tieren getestet. Dabei müssen die Versuche den genannten Regeln entsprechen. Außerdem unterliegen die Versuche der Meldepflicht. Tierschutzorganisationen wie etwa PETA setzen sich für noch strengere Regeln ein.

Abschaffung von Tierversuchen in der EU

EU-weit ist die Kosmetikrichtlinie 76/768/EWG ausschlaggebend für die Regulierung von Tierversuchen. Seit dem Jahr 2004 sind Tierversuche für Kosmetika in der EU verboten. Im Jahr 2009 kam ein Verbot für Tierversuche an Bestandteilen von Kosmetika hinzu. Außerdem ist es seit 2009 in der gesamten EU verboten, Kosmetika zu vermarkten, die in Drittländern an Tieren getestet wurden. Dieses Vermarktungsverbot wurde für komplexe Inhaltsstoffe auf den 11. März 2013 verlängert.

Das Gesetz besagt also sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland eindeutig, dass weder dekorative noch pflegende Kosmetik an Tieren getestet werden darf, weder im Ganzen noch in Bezug auf die einzelnen Inhaltsstoffe.

Im September 2016 bekräftigte der Europäische Gerichtshof noch einmal, dass in der EU ein Verkaufsverbot für Tierversuchs-Kosmetik gilt. Um Schlupflöcher zu stopfen, urteilte der Gerichtshof, dass dies auch für Kosmetik gilt, deren Tierversuche mit Blick auf die Vorschriften anderer Länder durchgeführt wurde. Ein Beispiel ist China, denn hier ist für die Vermarktung von Kosmetik ein Tierversuch oft nötig.

Dennoch gibt es nach wie vor Ausnahmen. Dies liegt zum einen daran, dass die Suche nach alternativen Tests noch nicht für alle Inhaltsstoffe erfolgreich ist, und zum anderen daran, dass vor 2013 hergestellte Kosmetika mit Tierversuchen weiterhin verkauft werden können.

Gibt es in Deutschland weiterhin an Tieren getestete Kosmetik?

Das Tierversuchsverbot gilt in Deutschland dann, wenn der Versuch die Sicherheit des Mittels für den europäischen Markt nachweisen soll. Da manche Hersteller jedoch für andere Märkte produzieren, dürfen sie teils auch in der EU Tierversuche an der Kosmetik durchführen und diese dann hierzulande verkaufen. Denn laut EU-Kosmetikverordnung müssen Kosmetika für die menschliche Gesundheit sicher sein, woraus sich immer wieder Schlupflöcher ergeben.

Das bedeutet, dass es in Deutschland nach wie vor an Tieren getestete Kosmetik gibt. Der Knackpunkt besteht darin, ob der Vermarkter die Erkenntnisse aus dem Tierversuch gemäß EU-Recht in die Produktdatei aufnimmt oder nicht. Zudem gibt es noch kein Verkaufsverbot für Kosmetika, die außerhalb der EU in Tierversuchen getestet werden. Obwohl die Anzahl der Kosmetik-Produkte mit Tierversuchen spätestens seit 2013 deutlich gesunken ist, haben wir keine 100-prozentige Sicherheit, dass jedes Produkt im Regal frei von Tierversuchen ist.

Mythen rund um Tierversuche in Deutschland

Viele Menschen gehen davon aus, dass in Deutschland automatisch alle Beauty-Produkte frei von Tierversuchen sind. Leider können auch Hinweise wie Bio-Kosmetik oder Naturkosmetik irreführend sein, da sie keine Garantie für vegane, tierfreundliche Produkte darstellen. Im Folgenden listen wir einige Mythen rund um Tierversuche auf und liefern eine Aufklärung:

  • Mythos 1: Alle Beauty-Produkte in Deutschland sind automatisch tierversuchsfrei. Das stimmt so leider nicht, denn Produkte und Inhaltsstoffe, die vor dem 11. März 2013 an Tieren getestet wurden, dürfen auch weiterhin verkauft werden.
  • Mythos 2: Das Verkaufsverbot gilt für alle Inhaltsstoffe. Auch dies stimmt leider nicht, denn nur Inhaltsstoffe, die ausschließlich in Kosmetika und Pflegeprodukten genutzt werden, unterliegen dem Tierversuchsverbot. Inhaltsstoffe, die sowohl in Kosmetika als auch in anderen Produkten vorkommen, dürfen daher weiterhin an Tieren getestet werden.
  • Mythos 3: Das Tierversuchsverbot gilt für alle Hersteller, die in Europa verkaufen. Diese Aussage stimmt nur zur Hälfte. Denn sobald ein Hersteller zusätzlich außerhalb Europas verkauft, darf er Tierversuche für diese ausländischen Märkte durchführen.
  • Mythos 4: Naturkosmetik ist immer tierversuchsfrei. Leider können auch bei Naturkosmetik-Marken bedenkliche, nicht vegane Inhaltsstoffe vorhanden sein. Denn obwohl die Regeln zur Tierversuchsfreiheit für alle gelten, gibt es auch für alle Unternehmen Schlupflöcher. Aber: Die meisten Naturkosmetik-Siegel haben strenge Vorgaben, die weit über das deutsche Tierschutzgesetz hinausgehen.
  • Mythos 5: Tierversuche sind unumgänglich. Nein, inzwischen gibt es viele Alternativen zu Tierversuchen, die oft sogar günstiger sind. Nur wenige Inhaltsstoffe können ausschließlich an Tieren getestet werden, weshalb wir als Konsument*innen lautstark auf die Nutzung und Weiterentwicklung von Alternativen pochen sollten.

So vermeidest du Kosmetik mit Tierversuchen

Um im Alltag sicherzugehen, dass deine Kosmetik nicht an Tieren getestet wurde, hast du verschiedene Möglichkeiten. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du dich zu den Alltagsheld*innen gesellen kannst, die vegane Kosmetik und Pflege bevorzugen und so ein wichtiges Zeichen setzen.

Die beste Möglichkeit, um tierversuchsfreie Kosmetik- und Pflegeprodukte zu erkennen, ist ein Siegel. Reine Slogans wie „tierversuchsfrei“ können irreführend sein, denn einzelne Inhaltsstoffe können durchaus an Tieren getestet worden sein oder von anderen Herstellern kommen. Informiere dich zusätzlich darüber, ob das jeweilige Unternehmen spezielle Richtlinien zu seinen Inhaltsstoffen online veröffentlicht hat. Ist dies nicht der Fall, ist Anlass zur Skepsis gegeben.

Diese Siegel helfen dir dabei, tierversuchsfreie Kosmetik zu erkennen:

  • PETA-Siegel
  • Leaping-Bunny-Siegel
  • Hase mit schützender Hand – Siegel vom Deutschen Tierschutzbund
  • Veganblume: Dies ist das einzige Label, das sowohl für vegane Kosmetik als auch für Kosmetik ohne Tierversuche steht.

Achte also beim nächsten Kosmetikkauf gut darauf, ob eines dieser Siegel vorhanden sind. Lasse dich nicht von Werbeversprechen beeindrucken, da diese oft nicht das ganze Bild darstellen. Darüber hinaus lohnt es sich immer, auf der Website des Unternehmens weitere Informationen zu suchen oder eine kritische Frage an den Kundenservice zu schicken. Viele Antworten erhältst du zudem auf Social Media sowie auf Portalen mit Kundenbewertungen.

Darüber hinaus gibt es Apps, wie beispielsweise die Codecheck-App, die dir durch einen Scan des Barcodes direkt zeigen, ob Tierversuche beim jeweiligen Produkt zum Einsatz gekommen sind. Noch ein Vorteil dieser Apps: Du erkennst, ob es sich bei dem Produkt um Bio-Kosmetik, Naturkosmetik oder vegane Kosmetik handelt. Anhand der INCI-Liste zu bedenklichen Inhaltsstoffen triffst du so in vielerlei Hinsicht die nachhaltigste, umwelt- und tierfreundlichste Wahl.


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