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Wie erklärt man Kindern die Energiekrise?

Oktober 19, 2022 3 min lesen.

Wie erklärt man Kindern die Energiekrise?

In Europa herrscht seit über einem halben Jahr Krieg, die Inflation ist in allen Bereichen spürbar und parallel steigen die Energiekosten. Schlechte Nachrichten sind seit längerem keine Seltenheit mehr, was auch Kinder mitbekommen und spüren. Mit großer Sorge und Unsicherheit blicken viele Familien auf die kommenden Monate und das neue Jahr. Finanzielle Ängste sind mehr denn je spürbar und beeinflussen auch den Alltag von Kindern.

In diesem Beitrag geben wir Tipps und Anregungen, wie mit Kindern über das Thema Energie gesprochen werden kann und worauf es hierbei zu achten gilt. Außerdem liefern wir ein paar Ideen dazu, wie Kinder selbst zum Energiesparen angeregt werden können und warum es so wichtig ist, dass sie die Bedeutung des Einsparens von Energie nachvollziehen können.

Mit Kindern über die Energiekrise sprechen

Während der Begriff Energie für viele Kinder nicht wirklich greifbar ist, erleben sie die Auswirkungen der Krise mehr und mehr in ihrem Alltag. Sorgen der Erwachsenen darüber, Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können oder dass es in der Wohnung kalt ist, erreichen auch Kinder. Wichtig ist, dass Erwachsene diese Sorgen und Probleme mit Kindern offen teilen, anstatt zu versuchen, diese zu verstecken.

Kinder lernen am besten in Realsituationen und können am Beispiel des Haushalts verstehen, dass die Energie, die dort genutzt wird, wertvoll und wichtig ist. Daher ist ein schonender Umgang mit dieser Ressource sinnvoll und fängt im Kleinen an.

Da Kinder gut an realen Gegenständen lernen, bietet es sich an, deren Aufmerksamkeit zu Beginn bewusst auf elektrische Geräte aus ihrem Alltag zu lenken. Woher wissen die Kinder, welche Geräte mit Strom betrieben werden? Besitzen die Geräte Kabel, Stecker oder Schalter? Machen Geräte bestimmte Geräusche oder Blinken, wenn sie genutzt werden? All diese Ansätze helfen dabei, dass Kindern auffällt, wie viele alltägliche Gegenstände ihres Gebrauchs auf Energie angewiesen sind.

Wichtig ist auch, dass das Verhalten der Erwachsenen für Kinder Sinn ergibt. Hier kann es helfen, den Kindern Sorgen oder Traurigkeit zu erklären und zu begründen, sodass diese die Gefühle nachvollziehen können. Mit Hilfe der Offenlegung von unter anderem negativen Gefühlen wird den Kindern offenbar, wie ernst die Lage ist und warum sich das Verhalten der Erwachsenen im Alltag verändert. Zudem zeigt es dem Nachwuchs, dass auch sie traurig über die Veränderungen sein dürfen und dass sie mit ihren Gefühlen und Wahrnehmungen nicht alleine sind.

Worauf es zu achten gilt im Gespräch zwischen Eltern und Kindern

Das Einsparen von Strom und Energie bedeutet konkret, dass bisherige Gewohnheiten aus dem Alltag verändert werden müssen. Diese Umstellung kann auch zu Frust, Sorgen oder Unsicherheiten auf Seiten der Kinder führen. Hier kann es helfen, die Kinder zum Einbringen eigenes Ideen und Lösungen anzuregen, wie sie die neue Situation bewältigen können. Dieser Ansatz ist motivierender und nachvollziehbarer für Kinder, als ein reines Verbot oder eine Anordnung von Verzicht.

Durch die eigene Ideenfindung erleben die Kinder ihre Umstellungen als wirksam und können deren Logik auch für sich persönlich besser nachvollziehen. Eine Möglichkeit ist es beispielsweise mit Kindern auszutesten, inwieweit Lichtquellen immer notwendig sind und ob für gewisse Tätigkeiten nicht auch weniger oder alternative Lichtquellen genutzt werden können.

Kinder zum Energiesparen animieren

Kinder lieben es, zu spielen, weswegen es sinnvoll ist, auch das Energie-Thema spielerisch zu erschließen. Hierbei können Erwachsene zusammen mit Kindern in deren Alltag nach Geräten suchen, die Strom verbrauchen. Anschließend stellt sich die Frage, welche Bedeutung die jeweiligen Geräte für die Kinder haben und woher die Energie stammt, die sie versorgt. Ein gutes Beispiel ist es, im Haus zu suchen, wo Wärme entsteht und in welchen Räumen diese vielleicht verloren geht.

Für eine bessere Veranschaulichung des Stromverbrauchs bietet es sich an, mit Kindern gemeinsam einen Stromzähler im Keller anzuschauen. Die Frage, wie schnell sie die Zahlen auf dem Zähler verändern und wie der Strom überhaupt ins Haus kommt, können das Interesse von Kindern weiter wecken. Aktivitäten wie das Ausrichten eines gesamten Tages ohne Strom im Haus oder der Wohnung führen Kindern ausdrücklich vor Augen, wie wichtig das Einsparen von Strom ist und wie essentiell er für den menschlichen Alltag ist. Hier wird Kindern nämlich bewusst, welche Gewohnheiten der Kinder gänzlich wegfallen wie beispielsweise Fernsehschauen, Computerspielen oder ähnliches.

Die Kinder können besonders kreativ werden bei der Frage, wie alternativ für Licht im Haus gesorgt werden kann. In diesem Zusammenhang können eigene Öllampen gebaut oder Kerzen hergstellt werden, was Kindern in der Regel besonders viel Freude bereitet.

Für Kinder im Grundschulalter besteht die Möglichkeit, mit der Kinder-App "Meine Stromwerkstatt" Dinge auszuprobieren und spielerisch jede Menge über Strom und Energie zu lernen.

Warum sich Energiesparen lohnt

Haben Kinder einmal verstanden, was Energie eigentlich ist, fällt es leichter, ihnen zu erklären, warum das Einsparen von Energie so wichtig und sinnvoll ist. Ziel aller Erklärungen sollte sein, mit Energie möglichst vernünftig und effizient umzugehen. Dieser Umgang wirkt sich positiv auf die Umwelt und das Familienbudget aus, was auch den Kindern wiederum zu Gute kommt.


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