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Warum ist Plastik ein Problem?

Februar 26, 2020 11 min lesen.

Warum ist Plastik ein Problem?

Plastik ist ein großes Problem für unsere Umwelt und wahrscheinlich auch für unsere Gesundheit. Es persistiert in der Nahrungskette, genau wie andere Stoffe, die einmal in die Umwelt eingebracht wurden. Wir werden also voraussichtlich noch einige Jahrzehnte mit Plastik konfrontiert sein, selbst wenn wir sofort die Produktion und Verwendung von Plastik einstellen würden. Die Wirkung der diversen Inhaltsstoffe auf die Stoffwechselvorgänge in den Zellen ist bis dahin vielleicht besser erforscht – aufzuhalten ist der Eintrag in den Körper aber kaum, wenn wir Plastik weiterhin so bedenkenlos benutzen wie bisher.

Verpackungswahnsinn und Greenwashing verwirren Verbraucher

Nicht erst seit Fridays for Future wissen wir, dass Plastik für die Umwelt ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Gerade wir Deutschen dürfen uns nicht als Vorreiter im umweltschonenden Umgang mit Konsumgütern fühlen, denn mit fast 40 Kilogramm pro Bundesbürger im Jahr sind wir überdurchschnittlich im Müllproduzieren. Es wird vorwiegend in Form von Einwegplastik zum doppelten und dreifachen Verpacken von Lebensmitteln und Konsumgütern verwendet. In vielen Bereichen unseres Lebens ginge ohne Plastik gar nichts: Wir haben Handys, Fernseher, Textilien und Möbel, in denen Kunststoffe verarbeitet sind. Besonders problematisch ist aber das Einwegplastik, das die Industrie produziert, um schnelllebige Konsumgüter zu verpacken – und das wir täglich wegwerfen. Dazu gesellen sich Konsumgüter, die selbst zu 100 Prozent aus Plastik bestehen. Kinderspielzeuge, Behälter für Lagerung und Transport von Lebensmitteln, Geschirr zum Mitnehmen oder auch für den einmaligen Gebrauch sind hier zu nennen. So türmt sich ein riesiger Plastikberg an – viele Verpackungen darunter wären vermeidbar gewesen, wenn wir uns nur ein wenig umstellen würden. Fast alle Konsumgüter werden auch aus alternativen Materialien hergestellt, sodass man Plastik umgehen kann.

Was ist das Problem an Plastik?

Der Dschungel scheint nahezu undurchdringlich: Was sollst du jetzt tun, wenn du in Zukunft Plastik vermeiden willst? Ist es denn nun besser, alles Plastik aus gesundheitlichen Gründen aus dem Haushalt zu verbannen und wegzuwerfen? Aus was wird Plastik gemacht? Ist Bioplastik eine gute Alternative oder eher Greenwashing schlauer Firmen, die sich das Ökolabel auf die Brust tackern wollen? Ein bisschen Grundlagenwissen über Plastik hilft schon sehr viel weiter bei der Entscheidungsfindung, wenn du auf aggressiv beworbene Produkte und ihre Verpackungen triffst oder vor der Entscheidung für eine Alternative stehst. Wir von pandoo helfen dir durch die Unsicherheiten und zeigen ein paar schlaue Alternativen, die weder mehr kosten noch schlechter sind als die Plastikvariante. Du selbst kannst die Veränderung sein, die du dir für diese Welt wünschst. Das forderte schließlich schon Mahatma Gandhi. Und da hatte er einfach Recht.

Klimakiller Plastik: was deine Einwegverpackungen mit der Erderwärmung zu tun haben

Bevor wir den Zusammenhang zwischen Klima und Plastik herstellen können, müssen grundsätzliche Fragen zu diesem Werkstoff geklärt werden. Zunächst fragen wir: „Woraus wird Plastik hergestellt und wie wird Plastik recycelt?“ Konventionelles Plastik besteht aus Erdöl. Über dessen Förderung in Offshore-Anlagen oder anderen Förderstätten ist schon alles hinlänglich bekannt. Erdöl besteht aus fossilen Tieren und Pflanzen, die unter Luftabschluss und hohem Druck zu Erdöl wurden. Der Kernpunkt hierbei ist, dass der Kohlenstoff aus diesem Erdöl eigentlich nicht mehr zugänglich und damit nicht im Kohlenstoffkreislauf der Erde präsent war. Er war tief unter der Erde fest gebunden. Durch die Verbrennung des Erdöls gelangt dieser Kohlenstoff jetzt in Form von CO2 wieder in die Atmosphäre und wird gewissermaßen in den Kohlenstoffkreislauf eingespeist. Da CO2 ein klimaaktives Gas ist, das die Abstrahlung der Wärme von der Erde ins Weltall blockiert, erhitzt sich die Erde durch das Verbrennen von Erdöl.

 

Recyclingnation Deutschland Plastikproblem

Was hat das nun aber mit Plastikverpackungen zu tun? Deutschland bezeichnet sich selbst als eine Recycling-Nation. Circa 50 Prozent des Plastikmülls werden auch recycelt, das heißt, er wird eingeschmolzen und wieder zu anderen Plastikprodukten verarbeitet. Dieser Prozess kostet aber Energie und wie du dir sicher vorstellen kannst, ist auch das nicht gerade klimafreundlich. In den Recyclinganlagen wird der Inhalt von gelben Säcken und Tonnen maschinell voneinander separiert. Bei vielen Produkten sind aber verschiedene Materialien gemischt. Der Deckel des Joghurtbechers ist aus Metall, der Becher selbst besteht aus Plastik. Noch schwieriger ist es, wenn auf dem Metalldeckel auch noch ein separater Plastikdeckel für den Wiederverschluss des Bechers ist. Der Verbraucher glaubt, dass er alles richtig macht, wenn er den leeren Becher dem Plastikmüll zuführt und du gehst dann davon aus, dass alles auch wirklich wiederverwendet wird. Die Anlagen sind aber darauf angewiesen, dass die unterschiedlichen Arten von Plastik per Druckluft aussortierbar sind. Hängen nun aber der Metalldeckel und der Plastikbecher noch an einer kleinen Ecke zusammen oder steckt der Metalldeckel im Becher, kann die Anlage die Teile nicht trennen. All dieser Plastikmüll landet dann in der Verbrennung.

Weil Plastik zudem nicht gleich Plastik ist, können viele Produkte gar nicht wirklich recycelt werden. Die Zusammensetzung der Kunststoffe entscheidet über deren Verwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften. Kunststoffe können wasserlöslich sein, wie in vielen Waschmitteln, sie können Superabsorber sein und extrem viel Flüssigkeit speichern und dabei von außen trocken bleiben, wie in Produkten zur Monatshygiene oder bei Windeln zum Wegwerfen. Dehnbare Kunststoffe, reißfeste Kunststoffe – alle diese Eigenschaften entstehen durch chemische Zusätze, zum Beispiel Weichmacher. Anders als bei Metallen, die geschieden und dann nahezu verlustfrei wiederverwertet werden können, ist das bei Kunststoffen nicht ohne Weiteres möglich. Sie landen ohnehin im Restmüll und verbrennen dann in Verbrennungsanlagen oder lagern auf der Deponie, wo sie über mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte verrotten und den Boden ruinieren oder sich in Gewässern auswaschen.

Plastikproblem für Meeresgetiere
Boden- oder Wasserlebewesen fressen letztlich die kleinen Plastikpartikel. Werden diese Tiere wiederum von anderen Tieren gefressen, dann kommt das Plastik so in die Nahrungskette und landet später auch in unserer Nahrung. Große Plastikteile werden über Flüsse in hoher Zahl ins Meer gespült, wo auch große Meeressäuger, die für die Biodiversität und die Ökologie des Meeres äußerst wichtig sind, daran verenden. Seelöwen, Schildkröten und Meeresvögel verwechseln Plastikteile mit Nahrung, fressen sie und sterben daran qualvoll. Wird das Plastik nicht gefressen, dann verrottet es durch die Einwirkung von Salzwasser und Sonnenlicht. Am Ende fressen wieder die kleinsten Meerestiere, zum Beispiel Garnelen, das entstandene Mikroplastik. Über verschiedene Wege gelangt also der Kohlenstoff aus dem Joghurtbecher als CO2 in der Luft oder er verrottet langsam zu kleinsten Teilchen und ist somit klimaschädlich oder landet in der Nahrungskette.

Das Problem ist seit Jahren bekannt, ganze Strände sind mit Plastikmüll völlig überflutet. Die Bucht von Rio de Janeiro ist vollständig bedeckt von Plastikflaschen. Man sollte nun denken, dass die Menschen, wenn sie diese Bilder sehen, endlich ihren Plastikkonsum herunterregulieren. Es zeigt sich aber gerade in Deutschland genau der entgegengesetzte Trend. Das Pro-Kopf-Aufkommen an Plastikmüll steigt von Jahr zu Jahr, obwohl wir schon deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegen.

Verschiedene Plastikarten und ihre Einsatzgebiete

Natürlich ist Kunststoff ein sehr günstig herzustellendes und praktisches Material. Er lässt sich beliebig einfärben und in jede erdenkliche Form bringen. Kunststoff ist als dünne Folie sehr reißfest, lebensmittelsauber und wasserfest. Dies macht Plastik als Verpackungsmaterial so beliebt im Vergleich zu Papier oder Stoff. Als Oberflächenbehandlung kommt Kunststoff auch bei der Herstellung von Stoffen oder Garnen zum Einsatz. Wo Schurwolle draufsteht, ist neben Schurwolle also leider auch häufig Plastik drin.

Welche Plastikarten gibt es?

  • Oft verwendet die Industrie für Shampoo-, Spülmittel- oder Reinigerflaschen Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Diese Kunststoffe finden auch Anwendung in Verpackungen für Lebensmittel oder andere Güter. Sie sind relativ wärmestabil und leicht, daher stellen sie Standardkunststoffe dar.
  • Epoxidharze werden erst seit einigen Jahrzehnten hergestellt. Sie befinden sich vor allem in Farben und Lacken, Beschichtungen von Möbeln oder auch Getränkedosen. Das Besondere an Epoxidharzen ist, dass sie sowohl als viskose Flüssigkeiten wie auch als Feststoff existieren. Dadurch erklärt sich die vielseitige Anwendung.
  • Expandiertes Polystyrol ist besser bekannt unter dem Namen Styropor. Es ist äußerst leicht und hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit, weshalb es zum Beispiel in Gebäudedämmungen verarbeitet ist. Außerdem steckt es in Autokindersitzen, Sturzhelmen oder als Isolierschicht beim Lebensmitteltransport in den Isolierbehältern.
  • Bei Polyurethanen (PU) handelt es sich um extrem flexible, langlebige und vergleichsweise gut recycelbare Kunststoffe, die etwa dem Beschichten von Textilien dienen, aber auch für Schaumstoffmatratzen, Dämmungen, Schuhe, Kühl- und Gefrierschränke sowie Klebstoffe.
  • Polyvinylchlorid (PVC) kennst du wahrscheinlich von Bodenbelägen. Dieses Material wird aber auch in der Medizin eingesetzt, in Rohren, Strom- und Telekommunikationsleitungen, Planen und Wellblechen, Regentextilien, Fensterrahmen und so weiter. Ein Vorteil bei PVC ist, dass es feuerbeständig und außerdem leicht und flexibel ist. Es isoliert hervorragend und ist daher ein beliebter Werkstoff auf dem Bau.
  • Der Begriff „Thermoplaste“ bezeichnet eine ganze Gruppe von Kunststoffen, die sich dadurch auszeichnen, dass man sie immer wieder durch Hitze verflüssigen und neu formen kann. Aus sogenanntem Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) sind beispielsweise Lego-Steine, Sportartikel und Bauteile für Autos gefertigt. CDs, Trinkflaschen und Brillengläser werden aus Polycarbonat hergestellt. Auch Polyethylen (PE) ist ein Thermoplast.
  • Im Unterschied dazu lässt sich Duroplast nach der Formung nicht mehr neu einschmelzen oder neu formen. Es ist der Grundstoff für viele Produkte, die hohen Belastungen ausgesetzt sind. Hierzu zählen elektronische Chips, Beschichtungen, faserverstärkte Verbundstoffe und Zahnfüllungen.

Verstecktes Plastik und seine unerforschten Folgen für die Gesundheit

Es gibt eine ganze Reihe von Produkten, bei denen niemand vermutet, dass sie Plastik enthalten. Wegwerfwindeln und andere Hygieneprodukte, die viel Flüssigkeit speichern sollen, haben immer eine innenliegende Schicht aus Kunststoffen, die extrem gut Wasser binden können. Die Innenseite von Dosen und auch von Metallverschlüssen für Getränkeflaschen enthalten Plastik, das in direktem Kontakt mit flüssigen Lebensmitteln ist. In den meisten konventionellen Kosmetika, Zahnpasten, Duschgels, Peelings und gekauften Seifen ist Plastik enthalten. Es dient in Form kleiner Kügelchen als mechanischer Reiniger, als lösliches Plastik schafft es hingegen eine samtige Textur zum Beispiel für Cremes. Bei Seifen wird oft Erdöl statt der wesentlich teureren pflanzlichen Öle zur Verseifung genutzt. Auch die meisten Waschmittel enthalten lösliche Kunststoffe, die dann mit dem Abwasser in die Natur oder nach der Klärung im Klärwerk wieder zu uns als Frischwasser in den Haushalt gelangen. Da Plastik aus Erdöl gewonnen wird, können die biologischen Reinigungsstufen im Klärwerk gelöstes Plastik nicht vollständig ausklären. Erdöl ist für Bakterien kein adäquater Energieträger.

Gefahr durch Weichmacher im Plastik

An sich ist Plastik ein spröder Stoff, der sofort zerbröselt, wenn er Belastungen ausgesetzt ist. Um ihn geschmeidig zu machen, werden sogenannte Weichmacher eingesetzt. Einige dieser Weichmacher sind in Deutschland bereits verboten, denn sie lösen sich aus dem Kunststoff, vor allem dann, wenn Speichel oder flüssige Lebensmittel im Spiel sind. Viele Hersteller werben nach einem solchen Verbot mit neuen Plastikprodukten, die genau diesen Stoff nicht enthalten. Prominentestes Beispiel ist hier der als krebserregend eingestufte Stoff Bisphenol A, der zuvor gerne in Schnullern und Saugern für Babys, Badeentchen und anderen Produkten für Kinder genutzt wurde.

Welche Stoffe noch für die Produktion verschiedenster Plastikprodukte benutzt werden, ist auch den deutschen Behörden oft nicht bekannt. Denn ein Hersteller von Plastikprodukten ist, anders als ein Hersteller einer Fertigsuppe, nicht dazu verpflichtet, alle Inhaltsstoffe des verwendeten Plastiks zu deklarieren. Außerdem ist die Palette an zugesetzten Weichmachern und anderen Stoffen so groß, dass nur ein verschwindend geringer Teil dieser Stoffe bereits auf seine Wirkung im Körper getestet oder untersucht wurde. Bei vielen Stoffen gibt es aber zumindest die Vermutung, dass sie krebserregend sein könnten oder sogar konkrete Verdachtsmomente. Ob du dein Kind oder dich selbst diesem Risiko aussetzen willst, musst du selbst entscheiden. Weichmacher wurden bei Untersuchungen im Jahr 2019 im Blut von 97 Prozent der untersuchten Kinder gefunden. Sie gelangen über die Nahrung, Kosmetika und Hygieneprodukte sowie Spielzeug in den Körper. Man geht davon aus, dass Plastik im Körper hormonähnlich wirkt und dadurch das körpereigene Hormonsystem stört. Mikroplastik – das sind Plastikpartikel, die kleiner als ein Millimeter im Durchmesser sind – ist ein nicht einzuschätzendes Risiko für uns und unsere Umwelt.

Vor- und Nachteile von Plastik: Eigentlich wissen es alle, doch die Industrie nutzt Plastik weiter

Wie du bereits an der Vielzahl der unterschiedlichen hier beschriebenen Kunststoffe erkennen kannst, sind diese sehr vielseitig einsetzbar und haben durch ihre Zusammensetzung ganz verschiedene Eigenschaften. Für die Industrie ist Plastik also ein Stoff, der sich ganz nach Bedarf designen lässt und der deshalb auch vorhersehbar reagiert. Da Erdöl als Grundstoff so billig zu haben ist, bleibt die Industrie gern bei diesem erprobten Produkt. Recyceltes Plastik hingegen ist nicht mehr so berechenbar und daher scheut sich die Industrie davor, dieses zu verwenden. Dass Plastik Bestandteile hat, die in den Körper oder von Verpackungen in Nahrungsmittel und so in unseren Verdauungstrakt gelangen können, das haben Wissenschaftler bereits bewiesen. Trotzdem wird Einwegplastik weiterhin eingesetzt, um Lebensmittel einzupacken. Eltern geben ihren Kindern Beißringe und anderes Spielzeug aus Plastik, welches die Kleinen in den Mund stecken.

Das Plastikproblem wird immer größer, denn der Plastikverbrauch weltweit steigt. Einige reiche Länder, darunter auch Deutschland, haben zwar die Technologie und können Plastik zumindest teilweise recyceln. Die Anlagen sind aber mit den riesigen Mengen Plastikmüll völlig überfordert. Daher gibt es umweltschädigende und geradezu skurrile Plastikmüll-Exporte in Schwellenländer wie China. Dabei bezahlt Deutschland anderen Ländern Steuergelder, damit diese den per Containerschiff gelieferten Müll annehmen. Die dortigen Umweltstandards sind ohnehin wesentlich niedriger als hierzulande. Wer unter diesen Plastikmüll-Exporten leiden muss, darf sich nun jeder selbst ausmalen.

Die Bioplastik-Alternative auf dem Prüfstand

Manche Hersteller setzen auf sogenanntes Bioplastik. Dieses besteht aus Zuckerrohr oder anderen nachwachsenden Rohstoffen – zumindest teilweise. Bioplastik kann auch Erdöl enthalten und damit ebenfalls umweltschädlich sein. Bis zu 70 Prozent des sogenannten Bioplastiks kann daher aus erdölbasierten Rohstoffen bestehen. Auch biologisch abbaubares Plastik enthält oft Erdöl, auch wenn sich das Plastik in der Natur zersetzt. Die anfallenden Mengen an biobasiertem Plastik sind bisher so klein, dass Bioplastik im Restmüll landet und verbrannt wird, statt in den Recycling-Kreislauf zu gehen. In Biomüll-Kompostieranlagen kann das biologisch abbaubare Plastik leider nicht verwertet werden, da es zu lange braucht, um zu verrotten. Auch auf dem Komposthaufen kann es nicht zerfallen, weil dort die Temperatur zu niedrig ist. Für die Herstellung von biobasierten Kunststoffen wird außerdem weiterhin Erdöl in Form von Diesel für den Betrieb von Maschinen verwendet und es werden Ackerflächen für den Anbau von Mais, Reis oder Zuckerrohr benötigt. Diese stehen dann nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion oder naturbelassene Flächen zur Verfügung. Die Bezeichnung als biologisch abbaubares Plastik oder Bioplastik ist für Verbraucher daher teilweise irreführend, denn wir gehen davon aus, ein umweltverträgliches Produkt zu kaufen. Besser ist es also, wenn du komplett auf Plastik verzichtest.

Plastiksparen im Alltag

Generell ist es sinnvoll, überall da Plastik zu umgehen, wo es möglich ist. Selbst wenn du nicht daran glaubst, dass Plastik im Körper große Schäden anrichtet, so ist es doch immerhin bewiesen, dass die Weltmeere ein riesiger Mülleimer für unsere verwöhnte Gesellschaft geworden sind. Im Alltag geht der Griff schnell zur Plastiktüte an der Supermarktkasse oder zum Hemdchenbeutel für die Kirschen an der Obsttheke. Doch so langsam setzt ein Umdenken in der Breite der Gesellschaft ein. Auch große Supermarktketten schaffen Plastikverpackungen ab, die einen großen Anteil am Plastikmüll ausmachen. Zum Sinnbild des Verpackungswahnsinns ist die einzeln verpackte Salatgurke in der Schrumpffolie geworden. Wenn du also auch Plastik-Fasten möchtest, kannst du dir hier einige Tipps holen.

  • Plastik identifizieren:
    Wer Plastik loswerden möchte, muss es im eigenen Haushalt zuerst identifizieren. Wo befindet sich das meiste Plastik in deinem Haushalt? In welchem Bereich kaufst du regelmäßig Plastik (zum Beispiel beim Einkauf von Lebensmitteln)?
  • Plastik aufbrauchen:
    Alles wegzuwerfen, was aus Plastik besteht, macht gar keinen Sinn. Ist das Plastik erst produziert worden, dann ist es am sinnvollsten, es auch zu benutzen, solange es dazu noch taugt. Alle Brotdosen in den Müll zu befördern, ist umweltschädlicher, als die Dosen so lange einzusetzen, wie es geht. Auch die Flaschen für Reinigungsmittel, Waschmittel oder Kosmetika kann man mit selbst hergestellten Reinigern et cetera wieder füllen. Je länger die Lebensdauer des Plastiks ist, desto besser.
  • Alternativen suchen:
    Gibt es zu Produkten eine plastikfreie Alternative, mit der du gut leben kannst? Statt flüssigem Shampoo und Duschgel in der Plastikflasche könntest du dich über feste Shampoos und Seifen schlaumachen. Wiederverwendbare Produkte sind bei längerer Nutzungsdauer sehr viel besser für die Umwelt als Wegwerfprodukte. Wenn du Kinder im Wickelalter hast, kannst du über Stoffwindeln nachdenken und dich am besten in einem Fachgeschäft beraten lassen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn du gänzlich auf Kunststoffe verzichten willst, denn in vielen Stoffwindeln ist PUL-Stoff verarbeitet.
  • Neue Routinen entwickeln:
    Ein Einkauf wird dann zur Plastik-Falle, wenn er nicht gut geplant ist. Die Gemüsenetze aus Baumwolle sind nur dann umweltfreundlich, wenn du sie beim Einkauf auch dabei hast. Am besten hältst du die Wege kurz, die deine Lebensmittel bis zu dir zurücklegen. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber wenn du einen biologisch wirtschaftenden Hof in der Nähe hast, ist die in mitgebrachte Glasflaschen abgefüllte Milch von dort selbstverständlich wesentlich umweltfreundlicher als die Glasflaschen aus dem Supermarkt von einer Molkerei am anderen Ende Deutschlands. Dieser Schritt ist besonders langwierig, denn es dauert, bis man alternative Produkte gefunden hat, die deiner Familie schmecken und für die du nicht extra mit dem Auto zu einem weit entfernten Geschäft fahren musst.
  • Nicht zu streng sein:
    Den Kindern ihr Lego und die Puppe wegzunehmen ist keine gute Idee. Kaufst du aber neue Sachen, kannst du auf Plastik verzichten, wo es geht oder zumindest eine langlebige Variante aus Kunststoff kaufen. Lego ist zwar aus Plastik, aber es besteht den Vererbungstest und kann viele Generationen von Kindern glücklich machen. Oft ist es in tadellosem Zustand gebraucht zu kaufen – so wird nicht extra neues Plastik produziert und vorhandenes länger genutzt. Manchmal gibt es Produkte, die du unbedingt brauchst, auch einfach nicht plastikfrei. Dann muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die Anschaffung vertretbar ist oder nicht.

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