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Januar 21, 2021 5 min lesen.
Palmöl ist ein billiges Pflanzenöl, das häufig verwendet wird und in zahlreichen Lebensmitteln, aber auch in anderen Produkten wie etwa in Treibstoff vorhanden ist. Da Palmöl-Plantagen den Regenwald zerstören und zudem für große soziale Probleme in vielen Ländern sorgen, ist es empfehlenswert, auf Palmöl zu verzichten. Noch dazu stecken in Palmöl Schadstoffe, die möglicherweise krebserregend sind.
Daher ist es ratsam, auf Alternativen zu Palmöl zu setzen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Probleme Palmöl auslöst, warum es dennoch in der Industrie so beliebt ist und wie du Produkte mit Palmöl eigentlich erkennst. Dies hilft dir dabei, künftig Palmöl zu vermeiden. Wir geben dir hilfreiche Tipps dazu, im Alltag palmölfrei und somit deutlich nachhaltiger zu leben.
Palmöl ist ein pflanzliches Öl, das aus der Ölpalme stammt. Diese wird in tropischen Weltregionen in Plantagen angebaut. Das Öl kommt vor allem für Halb- und Fertigprodukte in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Aber auch kosmetische Artikel und Wasch- sowie Reinigungsprodukte enthalten oft Palmfett. Das Öl ist in der Lage, flüssige Öle zu binden und so für die gewünschte Konsistenz zu sorgen.
Der Anbau von Ölpalmen ist häufig sehr schädlich für die Erzeugerländer. Denn die Palmöl-Plantagen vernichten ganze Regenwälder und somit wichtige Ökosysteme und Lebensgemeinschaften. Konsequenzen für die Umwelt sind Bodenerosion, Belastung durch Pestizide und Verschlechterung der Bodenqualität durch Monokulturen. Außerdem ist das Artensterben eine Folge der Regenwaldrodung durch Palmöl-Gewinnung – bereits heute fehlt eine Regenwald-Fläche in der Größe von Neuseeland.
Darüber hinaus herrschen auf vielen Palmölplantagen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass sich immer mehr Regionen auf den Anbau von Ölpalmen konzentrieren, was unter anderem die Diversifikation der Wirtschaft unmöglich macht.
Grundsätzlich ist Palmöl kein schlechtes Öl: Die Früchte sind sehr ergiebig, stellen vor Ort ein Lebensmittel und eine Lebensgrundlage dar und sind in unverarbeiteter Form gut für die Gesundheit. Nachhaltig produziertes Palmöl ist daher eine Möglichkeit, die positiven Aspekte des Öls zu nutzen.
Palmöl bietet für Hersteller verschiedenster Produkte zahlreiche Vorteile, weshalb es nach wie vor sehr beliebt ist. Das Öl ist preiswert, hitzestabil und leicht zu verarbeiten. Es bietet die gewünschten Eigenschaften und sorgt so unter anderem dafür, dass Nutella sich so leicht auf dem Brot verstreichen lasst.
Zudem ist Palmöl auch ohne chemische Härtung zu nutzen. Es ist lange haltbar und kann Erdöl-Tenside in Reinigungsmitteln und in Kosmetika ersetzen. Somit ist es auf den ersten Blick nachhaltiger als andere Öle. Die Frage „Ist Palmöl wirklich schlecht?“ lässt sich daher mit Jein beantworten.
Palmöl ist inzwischen in vielen Produkten versteckt – fast jedes zweite Produkt im Supermarkt enthält Palmöl. Du findest es unter anderem in Lebensmitteln, in Kosmetika, in Putzmitteln und im Autotank. Jedoch hat dieses Öl zahlreiche negative Auswirkungen auf die Umwelt, den Menschen und auf die Tierwelt.
Für den Menschen ist die oft hohe Anzahl an gesättigten Fettsäuren, die in verarbeitetem Palmöl steckt, gefährlich. Rohes Palmöl bietet eine gute Balance aus den gesunden ungesättigten Fettsäuren und gesättigten Säuren. Bei der Raffination entstehen jedoch Fettschadstoffe wie 3-MCPD, die möglicherweise krebserregend wirken. Besonders für Kinder besteht hier die Gefahr, durch den Konsum von Produkten mit Palmöl die vertretbare tägliche Menge an 3-MCPD zu überschreiten. Achte daher darauf, dass deine Kinder keine Produkte mit Palmöl zu sich nehmen.
Die Umweltschäden sowie die Gefahren für Tiere durch die Rodung von Regenwäldern für Ölpalmen-Plantagen sind inzwischen bekannt. Aber wusstest du auch, dass etwa 60 Prozent des in der EU importierten Palmöls zur Energiegewinnung genutzt werden? Beispielsweise enthält Biodiesel viel Palmöl. Dies war ursprünglich als Klimaschutzmaßnahme gedacht, führt aber heute de facto dazu, dass die Probleme der Palmölproduktion noch verschärft werden. In der Wissenschaft häufen sich die Hinweise darauf, dass Palmöl insgesamt deutlich höhere Treibhausgasemissionen ausstößt als die fossilen Energieträger, die es ersetzen soll.
Oft ist es gar nicht so leicht, Produkte mit Palmöl zu erkennen. Selbst Kerzen und Shampoos können das schädliche Fett enthalten. Umso wichtiger ist es, dass du die Inhaltsangaben auf den Verpackungen liest und palmölhaltige Produkte, wo immer möglich, vermeidest.
Da Palmöl nicht explizit als Inhaltsstoff in der Zutatenliste genannt werden muss, ist eine Erkennung auf den ersten Blick sehr schwierig. Dennoch solltest du die Zutatenliste studieren, um zu erfahren, wo Palmöl drin ist. Denn selbst in Bio-Lebensmitteln und in Naturkosmetik versteckt sich der Stoff gern.
Die folgenden Begriffe weisen fast immer auf Palmöl hin:
Eine ausführliche Liste mit allen Synonymen für Palmöl findest du hier. Grundsätzlich gilt, dass der Begriff „palm-“ immer auf Palmöl hinweist. Auch viele vegane Produkte enthalten Palmöl, um Glycerin aus anderen Quellen zu ersetzen. Wir raten dir, bei Unsicherheiten eine App wie die Codecheck-App zu nutzen. So kannst du durch ein einfaches Scannen des Barcodes sichergehen, ob das jeweilige Produkt schädliches Palmöl enthält oder nicht.
Wie du siehst, ist der Verzicht auf Palmöl eine große Herausforderung. Neben der konsequenten Auswahl von Produkten ohne Palmöl helfen dir die folgenden Tipps dabei, Palmöl zu erkennen, zu vermeiden und somit effektiv zu bekämpfen:
Eine der besten Möglichkeiten, um die zahlreichen Lebensmittel mit Palmöl zu vermeiden, besteht darin, selbst zu kochen. Dies ist ohnehin die nachhaltigste Wahl, denn so sparst du Geld, kannst gesunde und leckere Rezepte lernen und einen Fokus auf regionale und saisonale Produkte setzen. Wie wäre es, wenn du gemeinsam mit uns am Veganuary 2021 teilnimmst, um einen nachhaltigeren Lebensstil auszuprobieren?
Als Konsument*in hast du mehr Einfluss, als du vielleicht denkst. Indem du also, wenn möglich, auf palmölhaltige Produkte verzichtest, konsequent beim Verkaufspersonal nachfragst und Briefe oder E-Mails an Hersteller und Marken schickst, setzt du ein wichtiges Zeichen.
Öffentlicher Druck lässt sich darüber hinaus durch die Teilnahme an Online-Protestaktionen, durch Politikerbefragungen (etwa über Abgeordnetenwatch.de) sowie durch Demonstrationen und kreative Aktionen auf der Straße ausüben. Auf sozialen Medien findest du schnell eine örtliche Gruppe, der du dich anschließen kannst.
Das Palmöl aus der Tankstelle lässt sich nicht vermeiden, wenn du ein Auto hast. Dennoch kannst du dein neues Wissen über Palmfett zum Anlass nehmen, um künftig mehr auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen. Gehe außerdem, wo immer möglich, zu Fuß oder nutze das Fahrrad.
Eine äußerst effektive Methode, um langfristig gegen Palmöl vorzugehen, ist ganz einfach und kostenlos: Gib dein Wissen weiter! Sende Berichte über die Folgen des Palmölanbaus für den Regenwald, die Umwelt, die Tiere und den Menschen, teile deinen Verzicht auf Palmöl auf sozialen Medien und kläre Freunde und Familie auf.
Trotz gründlicher Recherche ist es nicht immer möglich, auf Palmöl zu verzichten. In diesem Fall kannst du Produkte wählen, deren Palmöl aus ökologischer und fairer Erzeugung stammt. Auf diese Weise genießt du deine Lebensmittel und Kosmetika mit reinem Gewissen und setzt durch deine Wahl ein wichtiges Zeichen.
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