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Mythen rund um Nachhaltigkeit

Juli 20, 2022 7 min lesen.

Mythen rund um Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit ist in aller Munde, jedoch gibt es auch viele falsche Auffassungen rund um das Thema. Hier klären wir einige dieser Mythen für dich und geben praktisch anwendbare Tipps für den Alltag. So ist es dir möglich, zukünftig bewusster mit Ressourcen umzugehen und im alltäglichen Leben die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Mythos 1: Plastik ist böse

Seitdem Plastiktüten einen Preis haben, Plastik-Strohhalme gebannt und Unverpackt-Supermärkte im Trend sind, ist das Thema Plastik in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Doch warum hat Plastik einen schlechten Ruf und woraus wird Plastik hergestellt?

Plastik wird aus Erdöl gewonnen. Bei der Destillation entsteht unter anderem Rohbenzin, das eine besonders häufige Basis für Plastik darstellt. Denn durch die Zerlegung des Stoffes bilden sich Ethyle und Kohlenwasserstoffverbindungen, die dank Synthese zu Plastik werden können. Je nach Art der Synthese ist es so möglich, entweder Einwegplastik, Duroplaste oder Thermoplaste herzustellen. Auch sogenannte Elastomere, also elastische Plastiksorten wie etwa für Gummis, kommen vom Erdöl. Mehr über den Herstellungsprozess von Plastik liest du hier.

Die Antwort auf „Aus was wird Plastik gemacht?“ überrascht viele Menschen zunächst einmal. Erdöl hat inzwischen einen schlechten Ruf, denn es trägt nicht nur zur globalen Erderwärmung bei, indem es als Energielieferant verbrannt wird, sondern führt auch zu unzähligen Konflikten. Darüber hinaus gehen die Erdölvorräte der Erde langsam zu Ende – es handelt sich also eindeutig um keinen nachhaltigen Stoff.

Plastik kommt dementsprechend aus einer nicht nachhaltigen Quelle. Zudem stellt sich das Plastikproblem beim Recycling, denn das Material löst sich nicht natürlich auf und verfällt nicht. Allzu viele Länder weltweit setzen auf Plastikmüll-Export, um sich nicht mit der Entsorgung beschäftigen zu müssen. Dazu gehört auch Deutschland. So landet Plastik auf Müllbergen, wird unter Ausstoß giftiger Gase verbrannt oder schwimmt in den Weltmeeren.

Auf der anderen Seite sollte dir bewusst sein, dass Plastik nicht nur Nachteile hat. Das Material ist sehr beständig, flexibel und robust und bei einigen Produkten, wie zum Beispiel Zahnbürsten, nahezu unverzichtbar. Wer den Rohstoff verteufelt und auf alle Plastik-Bestandteile verzichtet, macht sich nicht nur selbst das Leben schwer, sondern unterstützt auch andere Missstände. Hier ein paar Beispiele:

  • Baumwolltasche versus Plastikbeutel: Der Anbau von Baumwolle verbraucht sehr viel Wasser, Pestizide und Dünger und fördert die gentechnische Veränderung der Pflanzen. Der Plastikbeutel hat eine bessere CO2-Bilanz.
  • Bambus-Zahnbürste versus Plastikzahnbürste: Zahnärzte empfehlen, Borsten aus Nylon zu verwenden, da diese deutlich besser reinigen. Der Griff der Zahnbürste sollte jedoch aus Bambus sein, da hier das Plastik nicht nötig ist.
  • Glas versus Plastik: Wenn es sich um die einmalige Nutzung handelt, gewinnt Plastik bei der CO2-Bilanz. Zur Herstellung von Glas werden wichtige Rohstoffe wie Sand verbraucht, die bei hohen Temperaturen verarbeitet werden müssen. Außerdem ist Glas deutlich schwerer im Transport.

Dennoch gilt, dass Plastik in der Entsorgung nicht nachhaltig ist. Während Baumwolle und Bambus zum Beispiel biologisch abbaubar sind, braucht eine Plastiktüte fast 500 Jahre, um zu zerfallen. Auch dann entsteht noch unerwünschtes Mikroplastik. Die CO2-Bilanz hängt davon ab, wie oft du das jeweilige Produkt benutzt. In unserem Shop findest du zum Beispiel plastikfreie Strohhalme und Bambus-Haarbürsten, die sich jeweils schon nach wenigen Anwendungen im Vergleich zu Plastik rentieren.

Für dich im Alltag heißt das, dass du bei einigen Produkten getrost auf Plastik verzichten kannst. Bei anderen ist Plastik nach wie vor eine gute oder auch unumgängliche Wahl, wenn man die Vor- und Nachteile von Plastik abwägt. Hier kannst du darauf achten, dass es sich um Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen (Bioplastik) oder um eine biologisch abbaubare Variante handelt.

Mythos 2: Mülltrennung ist sinnlos

Wir Deutschen sind Weltmeister in der Mülltrennung. Jedoch fragen sich viele, wie sinnvoll dieser mühsame Prozess ist, denn letztendlich liegt der korrekte Umgang mit dem Recycling am Abfallbetrieb. Zwar ist das Recycling nicht endlos möglich, aber der Prozess schont viele Ressourcen. Korrekt getrennte Stoffe können als Sekundärstoffe zu neuen Waren verarbeitet werden. Der Restmüll hingegen wird verbrannt, sodass du bei falscher Trennung dazu beiträgst, wertvolle Ressourcen zu verschwenden.

Mülltrennung ist daher nicht sinnlos und du solltest dem Mythos nicht glauben. Am besten versuchst du aber, deine eigene Müllproduktion zu verringern. Denn trotz Recycling verbraucht die Aufarbeitung von Müll sehr viel Energie. Außerdem kann man zum Beispiel eine Plastikflasche nur etwa 20 Mal recyclen, bevor sie keine wertvollen Stoffe mehr hergibt. Bei jedem Prozess muss außerdem neues Plastik hinzugemischt werden. Du kannst den Plastikverbrauch weltweit durch deine eigenen Entscheidungen beeinflussen – das gilt auch, wenn du unterwegs bist!

Das heißt für deinen Alltag, dass du so wenig Müll wie möglich produzieren und diesen sorgfältig trennen solltest. Indem du auf Einwegprodukte verzichtest, Produkte ohne Verpackungen wählst und versuchst, deinen Snack für die Uni oder die Arbeit in einer wiederverwendbaren Dose oder in Bienenwachstüchern statt in Papier oder Aluminiumfolie zu verpacken, tust du erste wichtige Schritte.

Mythos 3: Bio ist eine Lüge

Viele Menschen schimpfen auf Bio-Produkte, da diese höhere Preise haben und nicht eindeutig ist, welche Vorteile sich daraus ergeben. Jedoch darfst du dir sicher sein, dass du auf die Bio-Siegel in Deutschland und der EU vertrauen kannst. Denn um ein derartiges Siegel auf sein Produkt drucken zu dürfen, ist es nötig, strenge Regeln und hohe ökologische Standards zu erfüllen. Nicht umsonst sind die Begriffe „Bio“ und „ökologisch“ geschützt.

Beim Einkaufen kannst du daher durch die Entscheidung für Bio-Produkte einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Achte aber darauf, nicht auf Begriffe wie „umweltgerechte Landwirtschaft“ oder „naturnaher Anbau“ hereinzufallen. Diese stellen nur einen Marketing-Trick dar. Besser ist es, wenn du stets das Bio-Siegel suchst. Hier siehst du einige der bekanntesten Bio-Siegel in der Übersicht.

Mythos 4: Palmöl kann auch nachhaltig sein

Ernährung ist ein sehr wichtiges Thema für eine nachhaltige Lebensweise. Immer wieder hören wir von Palmöl und seinen negativen Konsequenzen. Dieser Stoff ist auf dem Markt sehr nachgefragt, da er der Konservierung dient, aber auch als Geschmacksträger oder in der Kosmetik als Fettkomponente.

Palmöl an sich ist kein negatives Produkt, aber die hohe Nachfrage und die niedrigen Preise haben drastische Folgen: Für die Produktion sind die Früchte der Ölpalme nötig, was dazu führt, dass insbesondere in Indonesien und Malaysia große Flächen Regenwald abgeholzt werden. Damit zerstören die Farmer eines der wichtigsten Ökosysteme der Welt, das unter anderem auch viel CO2 aufnehmen und verwandeln könnte.

Es gibt inzwischen einen „Round Table on Sustainable Palmoil“, der dazu beitragen soll, den Anbau von Ölpalmen nachhaltiger zu gestalten. WWF und viele große Konzerne sind Mitglied dieses runden Tisches. Jedoch gibt es keine Alternative zur Regenwaldrodung. Weitere Probleme wie Landraub, Monokulturen und Menschenrechtsverletzungen in der Produktion von Palmöl sind trotz des Round Tables nach wie vor vorhanden. Nur etwa ein Prozent des global hergestellten Palmöls hat Bio-Qualität, was aber noch nicht bedeutet, dass es nachhaltig ist.

Hier handelt es sich also eindeutig um einen Mythos.Verbraucherorganisation schätzen, dass inzwischen jedes zweite Produkt im Supermarkt Palmöl enthält. Auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Leben solltest du also versuchen, Palmöl in all seinen Formen zu vermeiden. Das geht zum Beispiel, indem du keine verarbeiteten Lebensmittel kaufst, deine Kosmetik selbst herstellst und mit einer App wie der Codecheck-App von Greenpeace und dem WWF stets überprüfst, ob das jeweilige Produkt Palmöl enthält.

Mythos 5: Die Altkleidersammlung ist sinnlos

Herstellung und Transport von Kleidung stoßen viel CO2 aus. Die „Fast Fashion“ führt außerdem dazu, dass wir entgegen der Idee der Nachhaltigkeit jedes Jahr neue Mode kaufen und dabei alte Kleidungsstücke vergessen. Wenn du das nächste Mal ausmistest, solltest du überlegen, wie du nachhaltig mit deiner unerwünschten Kleidung umgehst.

Die klassische Methode besteht darin, die Kleidung in den Altkleidercontainer zu werfen. Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz stellen diese Container vielerorts auf und versprechen, die noch tragbaren Kleidungsstücke an wohltätige Einrichtungen zu spenden und alle anderen Kleidungsstücke wieder in den Stoffkreislauf einzuführen. Dies ist jedoch sehr schwer zu überprüfen. Zudem gibt es immer wieder Berichte darüber, dass eine wahre Altkleiderschwemme in einigen afrikanischen Ländern dazu führt, dass die Näherinnen und Näher vor Ort ihre Lebensgrundlage verlieren.

Das Spenden von Kleidung, ob an den Altkleidercontainer oder an eine Flüchtlingsorganisation oder Obdachlose, hat außerdem den Nachteil, dass es unser Gewissen reinigt. Denn sobald du in deinem Kleiderschrank für mehr Platz gesorgt hast, bist du vermutlich schnell wieder in der Versuchung, neue Mode zu kaufen.

Stattdessen könntest du es mit diesen Ansätzen versuchen:

  • Gib deine ausgediente Kleidung persönlich an bedürftige Personen deiner Umgebung weiter.
  • Versuche dich an einer Capsule Wardrobe, die dabei hilft, den Kleiderschrank minimalistisch zu halten.
  • Anstatt in großen Kleidungsketten die schlechten Arbeitsbedingungen und die Ressourcenverschwendung in der Mode zu unterstützen, könntest du gebrauchte Kleidung erwerben oder tauschen.
  • Organisiere eine Tauschparty mit Freundinnen und Freunden, die einen ähnlichen Geschmack haben wie du.
  • Versuche dich im Nähen, um aus kaputter Kleidung neue Lieblingsstücke zu machen.

Mythos 6: Nachhaltigkeit im Alltag ist teuer

Die bisherigen Beispiele haben dir gezeigt, dass bewusstes Konsumieren und Nachhaltigkeit im Alltag nicht teuer sein müssen. Im Gegenteil – indem du mehr kochst, weniger Fleisch verzehrst, Kosmetika selbst herstellst und weniger neue Kleidung kaufst, sparst du sogar Geld.

Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass Bio-Lebensmittel teurer sind. Auch Mode von fairen Labeln hat ihren Preis, aber da du mit einem bewussten Lebensstil an vielen anderen Dingen sparst, kannst du letztendlich durch mehr Nachhaltigkeit deinen Geldbeutel schonen. Es gibt keine „One Size fits all“-Rezeptur dafür. Aber du kannst für dich selbst überlegen, welche dieser Spar-Maßnahmen für dich infrage kommen:

  • mit dem Zug oder Bus fahren, statt zu fliegen
  • vegetarisch essen, statt Fleischprodukte zu kaufen
  • gebrauchte Kleidung kaufen oder tauschen
  • einen Baumwollbeutel kaufen, statt jedes Mal für Plastiktüten zu bezahlen
  • ein Fahrrad kaufen, statt in Benzin oder Monatstickets zu investieren
  • Mehrweg-Produkte nutzen, statt jedes Mal neue Einwegprodukte zu kaufen

Auch bei größeren Anschaffungen wie neuen Möbelstücken zahlt sich Nachhaltigkeit langfristig für dich aus. Ein Schrank aus FSC zertifiziertem Holz ist in der Regel teurer als ein vergleichbares Modell, bei dem nicht auf Nachhaltigkeit gesetzt wurde. Dafür wirst du ein besonders robustes Möbelstück bekommen. Denn nachhaltige Möbel sind auf Langlebigkeit ausgerichtet. Langfristig sparst du also doch.

Mythos 7: Der Klimawandel berührt mich nicht

Der Klimawandel ist ohne Zweifel ein deprimierendes Thema, dem viele gern aus dem Weg gehen. Doch wenn du dich einmal damit beschäftigst, wirst du sehen, dass er dich schon jetzt berührt. Denke zum Beispiel einmal daran, wie es früher war, Auto zu fahren: Nach jeder Fahrt war die Windschutzscheibe voller Insekten. Dies ist heute nicht mehr der Fall, was daran liegt, dass durch den Klimawandel zahlreiche, für das Ökosystem sehr wichtige Insekten bereits kaum noch vorhanden sind.

Außerdem produzieren wir alle das Treibhausgas CO2. Ob beim Heizen, beim Fliegen, beim Autofahren oder auch indirekt durch das Kaufen von Kleidung oder von Fleisch – wir alle sind mitverantwortlich für den Klimawandel.

Die gute Nachricht lautet, dass du ganz leicht einen wichtigen Teil dazu beitragen kannst, die Emissionen zu verringern und so die Erderwärmung aufzuhalten. Schon kleinere Maßnahmen wie ein vegetarischer Tag, der Umstieg auf das Fahrrad oder der Kauf von gebrauchter Kleidung machen viel aus. Außerdem empfehlen wir dir, dich mit Gleichgesinnten, zum Beispiel an der Uni oder in einer Fridays-for-Future-Gruppe in deiner Nähe zu verknüpfen. Auch in sozialen Medien gibt es viele Gruppen, die Tipps und Motivation untereinander teilen. Denke immer daran: „Was soll einer schon erreichen?“, fragt sich die halbe Menschheit.

Stöbere einfach ein bisschen mehr in unserem pandoo-Blog und in unseren Produkten, um Alternativen für ein nachhaltigeres Leben zu finden! Dies hat zudem den positiven Nebeneffekt, dass du uns in unserer Arbeit gegen Umweltverschmutzung und Abholzung unterstützt.


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