Das Thema Gendern hat in den letzten Jahren extrem an Bedeutung gewonnen. Dabei ist es Jahrzehnte lang normal gewesen, dass beim Sprechen über Gruppen, die aus Frauen und Männern bestehen oder bei denen das Geschlecht unbekannt ist, im Deutschen meist die männliche Variante, das sogenannte generische Maskulinum, verwendet wird. Damit gemeint ist eine Bezeichnung, die für alle stehen soll.
Es existieren keine empirischen Belege darüber, ob die männliche Pluralform in der deutschen Sprache immer schon die Doppelfunktion hatte, für Männer und Frauen zu stehen. Da vor allem Männer wichtige Rollen innehatten, stellte sich dieses Problem aber oft auch gar nicht. Es war normal und unproblematisch, einfach nur die männliche Form zu verwenden, da häufig sowieso kaum Frauen damit gemeint waren.
Es zeigt sich jedoch, dass obwohl das generische Maskulinum grammatikalisch per Definition alle ansprechen soll, sich viele Menschen bei solchen Sätzen vor allem Männer vorstellen.