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Sind Weihnachtsbäume nachhaltig?

Dezember 03, 2020 5 min lesen.

Sind Weihnachtsbäume nachhaltig?
Mit dem ersten Advent und dem Beginn des Wintermonats Dezember hat offiziell die Vorweihnachtszeit begonnen. Das bedeutet auch wieder die Suche nach dem optimalen Weihnachtsbaum für Zuhause. Was viele nicht wissen ist, dass der klassische Weihnachtsbaum in Monokultur aufwächst, sich in Pestizide hüllt und/ oder aus dem fernen Ausland anreist. Dies alles sind Faktoren, die der Umwelt und Gesundheit schaden. Wenn du trotzdem nicht auf die Tradition des Christbaums verzichten, findest du in diesem Beitrag Informationen und mögliche nachhaltige Alternativen rund um das Thema Weihnachtsbaum.

Kahlschlag und Waldsterben als Gefahr

Wenn es an die Auswahl des Weihnachtsbaums geht ist es wichtig, sich auch mit der Forstwirtschaft und den abnehmenden Waldflächen auseinanderzusetzen. Hierunter fällt der sogenannte Kahlschlag, der das planmäßige Fällen von ausgewachsenen Bäumen auf einer bestimmten Waldfläche bezeichnet. Der Kahlschlag kann verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise eine nachfolgende Wiederaufforstung mit dem Zweck der Holzernte. Eine andere Möglichkeit ist eine dauerhafte Entwaldung, welche auch unter dem Begriff Rodung oder Abholzung bekannt ist. Als Kahlschlag werden auch frei entstandene Flächen bezeichnet, auf denen Bäume gefällt wurden.

Der Kahlschlag birgt aber auch Nachteile. Da die neu entstandenen Freiflächen nicht mehr durch die umliegenden Bäume beschattet werden, geht das waldtypische Innenklima verloren. Die Sonne wird nicht mehr von den Baumkronen abgefangen, was zu einer erhöhten Wärmeeinstrahlung auf den Böden führt. Die dort wachsenden Gräser und Kräuter sind nicht in der Lage, diese mineralisierte Humusmenge so schnell zu nutzen, wie sie zur Verfügung steht. Auch Probleme bei der Trinkwassergewinnung können entstehen. Es kommt vor, dass Kahlschläge die zugeführten Wassermengen nicht aufnehmen können und im Wasser stehen. Auch erhöhen Kahlschläge das Risiko der Bodenerosion, insbesondere in den Bergen und an Hängen. Alles in allem fällt auf, dass das Entfernen von Baumarten per Kahlschlag nicht nur nach fortwissenschaftlichem Standpunkt ökologisch negativ zu bewerten ist.
kahl

Dem Waldzustandsbericht zufolge geht es dem deutschen Wald so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. Laut Schätzungen ist nur noch etwas jeder fünfte Baum gesund und bei über einem Drittel der Bäume sind die Kronen sichtbar aufgelichtet. Auf Grund von Dürre, Schadstoffen in der Luft und teils intensiver Fortwirtschaft befindet sich der Wald in einem anhaltenden Stresszustand. Um dieser Klimakrise entgegenzuwirken, braucht es die Unterstützung aller Bürger sowie der Regierung. Vor allem im Verkehrsbereich müssen Schadstoffemissionen abnehmen, aber auch Industrie und Landwirtschaft müssen reduzieren, um ein Schonen der Wälder zu ermöglichen.

Es zeigt sich, dass die deutschen Wälder am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. In Folge der überdauernden Trockenheit und hohen Temperaturen in den letzten Jahren hat sich die Lage deutlich verschlechtert. Das Ergebnis sind ausgedorrte Wälder und Waldböden sowie stark geschwächte und anfällige Bäume. Gründe hierfür sind überwiegend Waldbrände, Stürme und die Massenvermehrung von baumschädigenden Insekten.

Diese Fakten machen deutlich, wie wichtig es ist, dass jeder Einzelne zu einem Entgegenwirken der Klimakrise beiträgt. Unserer Erde droht ein neues Waldsterben durch die Folgen der Erderwärmung und den langjährigen Dauerstress durch Luftschadstoffe. Also aufgepasst bei der Wahl deines Weihnachtsbaums, denn bereits diese kann Wirkung zeigen!

Alternativen zum gängigen Weihnachtsbaum

Plastik-Weihnachtsbaum

Mit dem Ziel, weniger Bäume zu fällen hat die Popularität von Plastik-Weihnachtsbäumen zugenommen. Einen weiteren Vorteil sehen Käufer darin, dass dieser keinen zusätzlichen Pflegeaufwand mit sich bringt wie beispielsweise das Gießen, Nadeln aufkehren und entsorgen. Auch die Idee, dass ein Plastikbaum eine nachhaltige Alternative im Vergleich zu einem echten Baum sei, ist nicht wirklich korrekt. Auf Grund der langen Transportwege haben Weihnachtsbäume aus Plastik einen große ökologischen Fußabdruck. Ein weiteres Gegenargument sind die geringen Sozial- und Umweltstandards an Produktionsstandorten wie zum Beispiel in China.

Plastikbaum

Zertifizierter Bio-Weihnachtsbaum

Besser für die Umwelt ist der Kauf eines Öko-Christbaums, der mittlerweile auch vielerorts erhältlich ist. Als Öko-Weihnachtsbäume werden solche bezeichnet, die aus Betrieben stammen, welche nach den Kriterien des ökologischen Landbaus oder nach denen des ökologisch ausgerichteten Waldbaus zertifiziert sind. Siegel, die ökologische Bäume zertifizieren, sind das EU-Biosiegel, das Biokreis-Siegel, das Bioland-Siegel, das Demeter-Siegel und das Siegel von Naturland.

Darüber hinaus gelten auch Weihnachtsbäume aus Kulturen in Öko-Landwirtschaftsbetrieben, deren Zertifizierungsverband dem Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) angeschlossen ist, zu den als ökologisch bezeichneten Weihnachtsbäumen. Gleiches gilt für Bäume, die auf zertifizierten Produktionsflächen nach EG-Öko-Verordnung wachsen. Weihnachtsbäume, die nach den Naturland Richtlinien für ökologische Waldnutzung bewirtschaftet werden, gelten ebenfalls als Bio-Weihnachtsbäume. Zu guter Letzt gehören auch Weihnachtsbäume von FSC-zertifizierten Waldflächen zu den ökologisch nachhaltigen Weihnachtsbäumen.

Fairer Weihnachtsbaum

Als „Fair Trees“ werden Nordmann-Tannen einer dänischen Initiative bezeichnet, die sich für Verbesserungen der sozialen Arbeits- und Lebensbedingungen der Zapfenpflücker und ihrer Familien, einsetzt. Alle aus diesen Samen herangezogenen Bäume von Weihnachtsbaum-Produzenten dürfen mit dem „Fair Trees“-Zeichen markiert werden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass diese Markierung nicht zwingend bedeutet, dass es sich um einen ökologischen Baum handelt. Auch diese Bäume müssen unter den unabhängig kontrollierten und zertifizierten Bedingungen des ökologischen Land- und Waldbaus heranwachsen.

Baum

Regionaler Weihnachtsbaum

Ein Großteil der in Baumärkten oder Supermärkten verkauften Weihnachtsbäume, wie zum Beispiel die beliebte Nordmanntanne, wachsen ursprünglich gar nicht bei uns. Die Bäume haben teilweise weite Transportwege hinter sich, da sie aus Nachbarländern wie Dänemark, Ungarn, Österreich, Polen oder Tschechien zu uns kommen. Für Holz, das wir nach vier Wochen wegwerfen, ist dieser ökologische Fußabdruck riesengroß.

Die Entscheidung für einen heimischen Weihnachtsbaum trägt also schon zu etwas mehr Nachhaltigkeit bei der Baumauswahl bei. Darüber hinaus kann auf regionale Siegel geachtet werden, die die Herkunft des Baumes verraten. Regionale Baumarten sind beispielsweise Fichte, Kiefer oder Tanne, die in der Regel bei der regionalen Forstwirtschaft erhältlich sind.

Öko-Christbäume ohne Bäume

Wenn du nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten möchtest und keine oben genannten Alternativen für dich in Frage kommt, kannst du auch etwas basteln, das einem Weihnachtsbaum ähnlich sieht. Das kann zum Beispiel ein ausgedrucktes Poster für die Wand sein, auf dem ein Weihnachtsbaum zu sehen ist. Alternativ kannst du dir auch einen eigenen Baum aus Holz und Ästen oder anderen Materialien deiner Wahl selber bauen. Eine nachhaltigere und individuellere Lösung gibt es kaum!


Weihnachtsbäume leihen

Wir leihen Autos, Bücher und viele andere Dinge – warum leihen wir eigentlich keinen Weihnachtsbaum? Auch das ist möglich. In diesem Fall werden getopfte Bäume über einen gewünschten Zeitraum geliehen und danach einfach wieder zurückgegeben und von den lokalen Baumschulen, Förstereien oder Gärtnereien eingepflanzt. So kann der Baum weiter wachsen und muss nicht nach der Weihnachtszeit sterben. Auch bei der Baum-Ausleihe ist es wichtig, dass du darauf achtest, von wo die Bäume kommen und ob sie mit Pestiziden behandelt wurden.

Bäume pflanzen statt fällen

Alternativ zum Baum Leihen kannst du natürlich auch versuchen, dir einen eigenen Weihnachtsbaum Zuhause im Topf zu ziehen und in den anderen Monaten des Jahres im Garten pflegen. Achte hierbei aber darauf, dass der Baum bereits im Topf gewachsen ist, wenn du ihn kaufst. Für den Fall, dass du den Baum dann nach Weihnachten in den Garten pflanzen möchtest, entscheide dich für einen, der nicht größer als 1,20m ist, denn bis zu dieser Höhe wächst der Baum besser an. Außerdem ist es wichtig, dass dein Baum nicht länger als zehn Tage im Zimmer steht, da er generell eher kühlere Temperaturen gewohnt ist. Um den Baum optimal zu pflegen, ist es ratsam, die Nadeln am besten mehrmals täglich mit Wasser einzusprühen und jeden zweiten Tag zu gießen.
nachhaltiger Schmuck

Den Weihnachtsbaum nachhaltig dekorieren

Die Wahl des Baumschmucks fällt bei vielen Familie unterschiedlich aus, wobei Plastik-Christbaumkugeln oder jegliche Motive und Formen als Baum-Anhänger in den meisten Haushalten sehr verbreitet sind. Aber auch Lametta oder ähnlicher Baumschmuck sind aus Kunststoff und landen früher oder später im Papierkorb. Passend zur Wahl eines nachhaltigen Weihnachtsbaums kann auch der Baumschmuck nachhaltig gestaltet sein. Aus buntem Papier können Sterne oder andere weihnachtliche Formen gebastelt und mit einer Wollschnur aufgehängt werden. Eine andere Idee ist das Bemalen von Anhängern aus Salzteig, Zapfen, Samen oder getrockneten Fruchtringen. Auch aus Stroh kann schöner Weihnachtsbaumschmuck gebastelt werden. Aus alten Buchseiten können ganz einfach Engel gefaltet und angemalt werden. Zum Energiesparen bei der Beleuchtung des Baumes empfiehlt sich eine LED-Lichterkette. Alternativ können auch echte Kerzen mit Metallklemmen den Baum zieren, jedoch ist diese Variante mit Vorsicht zu genießen.

Weitere Ideen zur nachhaltigen Dekoration deines Weihnachtsbaums inklusive DIY Anleitungen findest du in den nächsten Tagen auch hier auf unserem pandoo-Blog!

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